KALKUTTA (Biermann) – Wie aus einer aktuellen Arbeit hervorgeht, erweist sich Brolucizumab (BCZ) sowohl bei therapienaiven als auch bei vorbehandelten Patienten mit neovaskulärer AMD (nAMD) bereits über einen kurzen Behandlungszeitraum als eine wirksame und sichere Therapieoption.
In ihre retrospektive, beobachtende, multizentrische Studie mit Daten aus dem realen Leben schlossen die Wissenschaftler 65 Augen (63 Patienten; mittleres Alter 69,1±9,7 Jahre) mit nAMD ein, die therapienaiv (n=25; 38,5%) oder mit einer einzelnen bzw. mehreren anderen Anti-VEGF-Therapeutika vorbehandelt waren (n=40; 61,5%; im Mittel 6,7 intravitreale Injektionen [IVI; Bereich 1–15]; am häufigsten Ranibizumab; [55,0%] und Aflibercept; [25,0%]). Die BCZ-IVI erfolgten ohne Upload im Pro-re-nata-Regime. Die Arbeitsgruppe untersuchte die Veränderungen der bestkorrigierten Sehschärfe (BCVA), der zentralen Netzhautdicke (CRT) bzw. der intra- und subretinalen Flüssigkeit (IRF; SRF) und einer serösen Pigmentepithelabhebung (PED) sowie die Anzahl intravitrealer Injektionen (IVI) und unerwünschte Ereignisse (UE) nach 3 Monaten.
Die Forscher ermittelten nach den 3 Monaten, dass insgesamt 82 BCZ-IVI verabreicht wurden, obgleich bei 52 der Augen (80,0%) nur eine IVI, bei 9 (13,8%) 2 IVI sowie bei 4 Augen (6,2%) 3 IVI erfolgten. Eine vollständige Remission der IRF wurde bei 76,9% der Augen (n=50), der SRF bei 64,6% (n=62) sowie einer PED bei 67,7% der Augen (n=44) verzeichnet. Darüber hinaus eruierten die Retinologen eine signifikante Reduktion der CRT von 403,5±118,7 auf 308,3±73,8 µm sowie einen signifikanten Anstieg der BCVA von 0,7±0,5 logMAR (0,2 dezimal) auf 0,5±0,4 logMAR (0,32 dezimal; beide p<0,001). Nichtsdestotrotz traten bei 3 Augen (3 Patienten) nach der 1. IVI UE im Sinne eines Risses des retinalen Pigmentepithels (n=1) sowie einer subretinalen Blutung (n=2) auf, wobei die Therapie in keinem Fall abgebrochen wurde. Intraokuläre Entzündungen wurden indes nicht beobachtet.
(tt)