Neovas­ku­lä­re AMD und Brolu­ci­zu­mab als Switch-Präparat

Behandlungslast sinkt bei bislang hohem Therapiebedarf signifikant

24. April 2023

CHICAGO (Bier­mann) ­– Pati­en­ten mit einer neovas­ku­lä­ren AMD (nAMD), bei denen häufi­ge intra­vit­rea­le Injek­tio­nen (IVI) mit Anti-VEGF erfor­der­lich sind, profi­tie­ren von einem Thera­pie­wech­sel auf Brolu­ci­zu­mab (BCZ) in Bezug auf eine Verlän­ge­rung der Inter­val­le signi­fi­kant stär­ker als solche mit bereits gerin­ger Behand­lungs­last. Zu diesem Ergeb­nis kommen die Autoren einer aktu­el­len Arbeit.

In ihre retro­spek­ti­ve Kohor­ten­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 1890 Pati­en­ten (2015 Augen) mit einer nAMD aus dem US-ameri­ka­ni­schen IRIS-Regis­ter (Intel­li­gent Rese­arch in Sight) ein, bei denen im Zeit­raum 08.10.2018 bis 26.11.2021 eine Umstel­lung von einem klas­si­schen VEGF-Inhi­bi­tor auf BCZ erfolg­te und die Behand­lungs­dau­er ≥12 Monate betrug. Die Arbeits­grup­pe unter­such­te Asso­zia­tio­nen zwischen verschie­de­nen klini­schen Merk­ma­len und der Wahr­schein­lich­keit einer Inter­vall­ver­län­ge­rung unter BCZ. Die Forschen­den teil­ten die Augen in die Exten­der-Gruppe (1186 Augen; 58,9%) und die Non-Exten­der-Gruppe (829 Augen; 41,1%) auf. Die Exten­der-Gruppe umfass­te Augen, bei denen nach einem Jahr eine Verlän­ge­rung der BCZ-Inter­val­le um ≥2 Wochen gegen­über dem Prä-Switch-Inter­vall und eine stabi­le (<10 Buch­sta­ben Gewinn bzw. Verlust) oder verbes­ser­te Sehschär­fe ([VA]; ≥10 Buch­sta­ben) im Vergleich zum Ausgangs­wert verzeich­net wurden.

Die Forscher ermit­tel­ten mittels einer univa­ria­ten Analy­se, dass in der Exten­der- im Vergleich zur Non-Exten­der-Gruppe eine signi­fi­kant höhere mitt­le­re IVI-Frequenz vor dem Wech­sel vorlag (5,9±2,1 vs. 10,1±7,6 Wochen). Mithil­fe einer multi­va­ria­blen logis­ti­schen Regres­si­on zeigte sich zudem, dass kürze­re Inter­val­le vor dem Switch mit einer Inter­vall­ver­län­ge­rung asso­zi­iert waren (adjus­tier­te OR 5,6 für Inter­val­le <8 Wochen vs. ≥8 Wochen; p<0,001). Ferner konsta­tier­ten die Reti­no­lo­gen, dass Augen mit einer initi­al nied­ri­gen VA (0,125 bis 0,4 dezi­mal) im Vergleich zu solchen mit einer besse­ren VA (>0,4 dezi­mal) eine signi­fi­kant gerin­ge­re Wahr­schein­lich­keit für eine Inter­vall­ver­län­ge­rung aufwiesen.

(tt)

Autoren: MacCumber MW et al.
Korrespondenz: Mathew W MacCumber; mmaccumber@illinoisretina.com
Studie: Factors Linked to Injection Interval Extension in Eyes with Wet Age-Related Macular Degeneration Switched to Brolucizumab
Quelle: Ophthalmology 2023; Mar 27;S0161-6420(23)00194-X.
Web: dx.doi.org/10.1016/j.ophtha.2023.03.017

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