TOKIO (Biermann) – In den zulassungsrelevanten Studien TENAYA und LUCERNE bei Patienten mit einer neovaskulären AMD (nAMD) wurde bereits gezeigt, dass der erste bispezifische intravitreal applizierte Antikörper Faricimab (IVI-FAB), der VEGF‑A und Angiopoietin‑2 inhibiert, langfristig funktionelle und morphologische Erfolge bei einer gleichzeitig langen Wirkdauer von bis zu 16 Wochen ermöglicht. Die Autoren einer Subgruppenanalyse der TENAYA-Studie haben nun die 1‑Jahres-Daten mit ausschließlich japanischen Patienten evaluiert und konsistente Ergebnisse gegenüber der Primäranalyse detektiert.
In den Primärstudien wurden insgesamt 1329 Patienten mit therapienaiver nAMD 1:1 in 2 Behandlungsarme randomisiert. Die FAB-Gruppe wurde mit FAB 6,0 mg (Upload 4‑monatliche IVI) je nach präspezifizierter Krankheitsaktivität in Woche 20 und 24 in einem IVI-Intervall von 16 Wochen (Q16W) oder fixen Q12W- bzw. Q8W-Schemata behandelt. Im Komparatorarm wurde Aflibercept 2 mg ([AFL]; Upload 3‑monatliche IVI) im fixen Q8W-Regime verabreicht. Die Arbeitsgruppe legte als primären Endpunkt die Veränderung der bestkorrigierten Sehschärfe ([BCVA]; gemittelt) nach 1 Jahr fest.
In ihre Subanalyse nahmen die Wissenschaftler 133 Patienten aus der TENAYA-Studie auf (FAB n=66; AFL n=67). Die Forscher ermittelten nach 1 Jahr eine adjustierte Veränderung der mittleren BCVA von +7,1 Buchstaben in der FAB-Gruppe und von +7,7 Buchstaben in der AFL-Gruppe (gepoolte Primärstudien FAB +6,2 und AFL +5,9 Buchstaben). Ferner erreichten 66,1% der FAB-Augen nach 48 Wochen eine Verlängerung der IVI-Intervalle auf Q16W, 22,6% auf Q12W sowie 11,3% der Augen auf Q8W (gepoolte Primärstudien 45,3% Q16W; 33,4% Q12W; 21,2% Q8W). Zudem konstatierten die Retinologen, dass sich die Rate an okulären unerwünschten Ereignissen zwischen den Gruppen in etwa entsprach (FAB 21,2% vs. AFL 25,4%) und weder Endophthalmitiden noch retinale Vaskulitiden oder Gefäßverschlüsse verzeichnet wurden.
(tt)