Neovasku­lä­re AMD und Anti-VEGF-Wirkung auf das vitreo­ma­ku­lä­re Interface

Veränderungen beeinflussen Erfolge eher negativ

23. November 2022

ZUNYI (Bier­mann) – Insbe­son­de­re zu Beginn einer Behand­lung mit VEGF-Inhi­bi­to­ren kann es bei Pati­en­ten mit einer neovasku­lä­ren AMD (nAMD) zu Verän­de­run­gen des vitreo­ma­ku­lä­ren Inter­faces (VMI) kommen — v.a. wenn bereits Anoma­lien des VMI (VMIA) bestehen -, die zu schlech­te­ren morpho­lo­gi­schen und funk­tio­nel­len Ergeb­nis­sen führen. Dieses Fazit ziehen die Autoren einer aktu­el­len Veröf­fent­li­chung. Darin empfeh­len sie, diesen Aspekt bei der Progno­se und Aufklä­rung der Pati­en­ten zu berücksichtigen.

In ihre retro­spek­ti­ve Studie schlos­sen die Wissen­schaft­ler 72 Pati­en­ten (87 Augen) mit nAMD ein, die ≥3 intra­vit­rea­le Injek­tio­nen mit Rani­bi­zumab oder Conber­cept im monat­li­chen Abstand erhiel­ten und >3 Monate kontrol­liert wurden. Ausge­schlos­sen wurden Pati­en­ten mit schwe­ren Glas­kör­per­trü­bun­gen, Uvei­tis, kompli­zier­ten bislang erfolg­ten Kata­rakt­ex­trak­tio­nen und voran­ge­gan­ge­nen Vitrek­to­mien. Die Arbeits­grup­pe über­prüf­te die monat­lich durch­ge­führ­ten Unter­su­chun­gen (über einen Zeit­raum von ≥ 3 Mona­ten) zum VMI, der best­kor­ri­gier­ten Sehschär­fe (BCVA) sowie der Dicke der zentra­len Netz­haut (CRT) bzw. den Zeit­punkt und die Art der Verän­de­run­gen des VMI und analy­sier­te die Risi­ko­fak­to­ren für Verän­de­run­gen des VMI und deren Einfluss auf die Wirkung der Anti-VEGF-Therapie.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass sich bei 9 der 87 Augen (10,3%) Verän­de­run­gen des VMI entwi­ckel­ten, von denen 60% in den ersten 3 Behand­lungs­mo­na­ten auftra­ten. Vorbe­stehen­de VMIA (n=43; 49,4%; [davon Adhä­sio­nen n=29; 33,3% und epire­ti­na­le Membra­nen n=14; 16,1%]) stell­ten einen signi­fi­kan­ten Risi­ko­fak­tor dar (OR 16,518; 95%-KI 1,258–216,939; p=0,033). Des Weite­ren stell­ten die Reti­no­lo­gen fest, dass die BCVA bzw. CRT bei Augen mit unver­än­der­tem VMI signi­fi­kant höher bzw. nied­ri­ger ausfiel als vor Thera­pie­be­ginn (p=0,001; p<0,001). Demge­gen­über erwies sich die CRT bei Augen mit verän­der­tem VMI zwar auch als signi­fi­kant redu­zier­ter als zu Studi­en­be­ginn (p=0,015), jedoch in gerin­ge­rem Ausmaß, während die BCVA im Vergleich zu dem Ausgangs­wert nicht signi­fi­kant anstieg (p=0,468).

(tt)

Autoren: Han F et al.
Korrespondenz: Ying Zhang; 1176792753@qq.com
Studie: The effect of vitreomacular interface in neovascular age-related macular degeneration treated with intravitreal injection of anti-VEGF
Quelle: BMC Ophthalmol 2022; Nov 3;22(1):419.
Web: dx.doi.org/10.1186/s12886-022-02640-3

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