ZUNYI (Biermann) – Insbesondere zu Beginn einer Behandlung mit VEGF-Inhibitoren kann es bei Patienten mit einer neovaskulären AMD (nAMD) zu Veränderungen des vitreomakulären Interfaces (VMI) kommen — v.a. wenn bereits Anomalien des VMI (VMIA) bestehen -, die zu schlechteren morphologischen und funktionellen Ergebnissen führen. Dieses Fazit ziehen die Autoren einer aktuellen Veröffentlichung. Darin empfehlen sie, diesen Aspekt bei der Prognose und Aufklärung der Patienten zu berücksichtigen.
In ihre retrospektive Studie schlossen die Wissenschaftler 72 Patienten (87 Augen) mit nAMD ein, die ≥3 intravitreale Injektionen mit Ranibizumab oder Conbercept im monatlichen Abstand erhielten und >3 Monate kontrolliert wurden. Ausgeschlossen wurden Patienten mit schweren Glaskörpertrübungen, Uveitis, komplizierten bislang erfolgten Kataraktextraktionen und vorangegangenen Vitrektomien. Die Arbeitsgruppe überprüfte die monatlich durchgeführten Untersuchungen (über einen Zeitraum von ≥ 3 Monaten) zum VMI, der bestkorrigierten Sehschärfe (BCVA) sowie der Dicke der zentralen Netzhaut (CRT) bzw. den Zeitpunkt und die Art der Veränderungen des VMI und analysierte die Risikofaktoren für Veränderungen des VMI und deren Einfluss auf die Wirkung der Anti-VEGF-Therapie.
Die Forscher ermittelten, dass sich bei 9 der 87 Augen (10,3%) Veränderungen des VMI entwickelten, von denen 60% in den ersten 3 Behandlungsmonaten auftraten. Vorbestehende VMIA (n=43; 49,4%; [davon Adhäsionen n=29; 33,3% und epiretinale Membranen n=14; 16,1%]) stellten einen signifikanten Risikofaktor dar (OR 16,518; 95%-KI 1,258–216,939; p=0,033). Des Weiteren stellten die Retinologen fest, dass die BCVA bzw. CRT bei Augen mit unverändertem VMI signifikant höher bzw. niedriger ausfiel als vor Therapiebeginn (p=0,001; p<0,001). Demgegenüber erwies sich die CRT bei Augen mit verändertem VMI zwar auch als signifikant reduzierter als zu Studienbeginn (p=0,015), jedoch in geringerem Ausmaß, während die BCVA im Vergleich zu dem Ausgangswert nicht signifikant anstieg (p=0,468).
(tt)