SACRAMENTO (Biermann) Bei Brolucizumab (BCZ) handelt es sich um einen sehr potenten Anti-VEGF-Wirkstoff mit einer langen Wirkdauer, der bei einer neovaskulären AMD (nAMD) zum Einsatz kommt. Da bei dieser Substanz jedoch ein erhöhtes Risiko für eine intraokuläre Inflammation (IOI), retinale Vaskulitiden (RV) und Gefäßokklusiones (RVO) besteht, sollten die intravitrealen Injektions (IVI)-Intervalle nach einem Upload nicht kürzer als 8 Wochen ausfallen. Die Autoren einer aktuellen Studie haben nun gezeigt, dass Augen, bei denen aufgrund von Aktivitätszeichen kürzere Intervalle erforderlich sind, von monatlich abwechselnden IVI mit BCZ und Aflibercept (AFL) profitieren.
In ihre retrospektive Studie schlossen die Wissenschaftler 40 Patienten (52 Augen) mit nicht therapienaiver nAMD und persistierender Flüssigkeit (n=38; 73,0%) oder dem Wunsch nach Intervallverlängerung (n=14; 27,0%) ein, bei denen ein Therapiewechsel auf BCZ im Treat-and-Extend-Regime erfolgte. Die Arbeitsgruppe evaluierte die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA), die zentrale Netzhautdicke (CST) sowie BCZ-bedingte Komplikationen.
Die Forscher ermittelten, dass das IVI-Intervall unter BCZ nach einer mittleren Beobachtungszeit von 46,2±27,4 Wochen auf 8,8±2,1 Wochen gegenüber 6,1±3,1 Wochen vor Studienbeginn verlängert wurde (p<0,001). Die persistierende Flüssigkeit nahm nach diesem Zeitraum bei 32 Augen (61,5%) ab und die BCVA verbesserte oder stabilisierte sich ebenso bei 32 Augen (61,5%). Demgegenüber stellten die Retinologen bei 10 Augen (19,2%) nach einer Intervallverlängerung auf 8 Wochen ein Rezidiv bzw. eine Zunahme der makulären Flüssigkeit fest, sodass nachfolgend alternierend monatlich mit BCZ- und AFL-IVI behandelt wurde. Unter diesem Schema kam es nach im Median 53 Wochen bei 80% der Augen zu einer Reduktion der Flüssigkeit und bei 70% zu einer Verbesserung bzw. Stabilisierung der BCVA. Zudem trat eine milde IOI ohne Visusverlust bei 4 Augen (7,7%) während der BCZ-Monotherapie auf.
(tt)