Neovasku­lä­re AMD und Anti-VEGF-Thera­pie im Pro-re-nata-Regime

Unterschiedliches Management sollte vereinheitlicht werden

28. Februar 2023

GALVESTON (Bier­mann) – Bei Pati­en­ten mit einer neovasku­lä­ren AMD (nAMD) wird oftmals eine Thera­pie mit VEGF-Inhi­bi­to­ren im Pro-re-nata (PRN)-Regime durch­ge­führt, um die Behand­lungs­last zu verrin­gern. Eine aktu­el­le Studie hat nun gezeigt, dass, trotz eines Konsens über 3‑monatliche intra­vit­rea­le Injek­tio­nen (IVI) im Upload, erheb­li­che Unter­schie­de in den nach­fol­gen­den PRN-Proto­kol­len (ursprüng­lich: monat­li­che Kontrol­le und erneu­te 3‑er Serie bei erneu­ter Akti­vi­tät) und somit in den Ergeb­nis­sen auftre­ten. Die Autoren der Arbeit empfeh­len daher ein univer­sell anwend­ba­res, stan­dar­di­sier­tes IVI-Schema mit Inte­gra­ti­on von Stör­fak­to­ren in den Behand­lungs­al­go­rith­mus zu etablieren.

Die Wissen­schaft­ler über­prüf­ten retro­spek­tiv im Zeit­raum 2010 bis 2020 medi­zi­ni­sche Unter­la­gen zu 137 Pati­en­ten (172 Augen) mit nAMD, die von 4 verschie­de­nen Reti­no­lo­gen (Arzt A=12; B=37; C=70; D=53 Augen) mit Beva­ci­zumab und/oder Rani­bi­zumab und/oder Afli­ber­cept behan­delt wurden. Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te die IVI-Häufig­keit, die IVI-Inter­val­le, die best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe (BCVA) sowie die zentra­le Makula-Dicke (CMT). Zu Studi­en­be­ginn unter­schie­den sich die BCVA und die CMT nicht signi­fi­kant zwischen den Behandler-Gruppen.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass sich die Anzahl an IVI zwischen den Grup­pen um im Mittel 9 IVI signi­fi­kant unter­schied (Arzt A=6,9; B=8,3; C=15,1 und D=5,6 IVI; p=0,0001). Ebenso diffe­rier­te das mitt­le­re IVI-Inter­vall um 5,06 Wochen signi­fi­kant zwischen den Ophthal­mo­lo­gen (Arzt A=3,8, B=4,4, C=6,6 und D=5,5 Wochen; p=0,001) bei einer um 53,3 Wochen signi­fi­kant unter­schied­li­chen Gesamt­dau­er der Behand­lung (Arzt A=28,4, B=42,3, C=104,9 und D=37,7 Wochen; p=0,0001). Zudem stell­ten die Exper­ten signi­fi­kant vari­ie­ren­de Werte der mitt­le­ren BCVA zwischen der ersten und letz­ten IVI fest (Arzt A=0,05, B= ‑0,22, C=0,07 und D=0,06 logMAR; p=0,031), wohin­ge­gen die Unter­schie­de der mitt­le­ren CMT (Arzt A= ‑53,3, B= ‑41,4, C= ‑72,7 und D= ‑21,9 µm) nicht signi­fi­kant inter­grup­pal abwi­chen (p=0,41).

(tt)

Autoren: Karimaghaei C et al.
Korrespondenz: Praveena K Gupta; prgupta@utmb.edu
Studie: The Injection Practice Patterns of Retina Specialists in Managing Exudative Age-Related Macular Degeneration: A Retrospective Study
Quelle: Clin Ophthalmol 2023; Jan 25;17:375-383.
Web: dx.doi.org/10.2147/OPTH.S391282

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