Neovas­ku­lä­re AMD-beding­te subma­ku­lä­re Blutung

Blutverdünnende Medikamente beeinflussen Schweregrad

14. Dezember 2022

BONN (Bier­mann) – Eine aktu­el­le Studie hat gezeigt, dass eine subma­ku­lä­re Hämor­rha­gie (SMH) bei Pati­en­ten, die eine blut­ver­dün­nen­de Thera­pie einneh­men, stär­ker ausge­prägt ist als bei solchen ohne diese Medi­ka­ti­on. Die Autoren der Arbeit unter­strei­chen deshalb den inter­dis­zi­pli­nä­ren Austausch, um das Risiko-Nutzen-Verhält­nis der Blut­ver­dün­nung bei diesem Pati­en­ten­kol­lek­tiv kritisch zu diskutieren.

Die Wissen­schaft­ler über­prüf­ten retro­spek­tiv medi­zi­ni­sche Aufzeich­nun­gen zu 115 Pati­en­ten (mitt­le­res Alter 82,2 Jahre), bei denen aufgrund einer SMH infol­ge einer neovas­ku­lä­ren AMD eine chir­ur­gi­sche Inter­ven­ti­on (u.a. subre­ti­na­le und/oder intra­vit­rea­le Injek­ti­on von rekom­bi­nan­tem Gewe­be­plas­mi­no­gen­ak­ti­va­tor und Beva­ci­zu­mab, Gastam­po­na­de oder Vitrek­to­mie) erfolg­te. Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te insbe­son­de­re die best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe (BCVA), die Größe der SMH sowie die Gruppe der blut­ver­dün­nen­den Substan­zen. Der mitt­le­re Nach­be­ob­ach­tungs­zeit­raum betrug 7,63 Monate (Bereich 0–19 Monate).

Die Forscher ermit­tel­ten, dass 83 der 115 Pati­en­ten (72,2%) Blut­ver­dün­ner einnah­men (Gruppe 1), darun­ter 37 Pati­en­ten (32,2%) mit Anti­ko­agu­lan­zi­en (direk­te orale Anti­ko­agu­lan­zi­en [DOAK] oder Vitamin-K-Antago­nis­ten [VKA]) sowie 46 Pati­en­ten (40,0%) mit Throm­bo­zy­ten­ag­gre­ga­ti­ons­hem­mern (Acetyl­sa­li­cyl­säu­re [ASS] oder Clopidogrel).

Die Exper­ten konsta­tier­ten, dass sich die mitt­le­re Größe der SMH in Gruppe 1 präope­ra­tiv als signi­fi­kant größer im Vergleich zur Gruppe 2 ohne Blut­ver­dün­nung erwies (35,92 vs. 21,91 mm2; p=0,001). Die mitt­le­re BCVA lag präope­ra­tiv in Gruppe 1 bei 0,025 und in Gruppe 2 bei 0,03 dezi­mal und verbes­ser­te sich nach einem Jahr nur in Gruppe 2 auf 0,05 dezi­mal (p=0,503).

Zudem beob­ach­te­ten die Reti­no­lo­gen beim Vergleich von Pati­en­ten, die Anti­ko­agu­lan­zi­en und solchen, die Throm­bo­zy­ten­ag­gre­ga­ti­ons­hem­mer appli­zier­ten, weder prä- noch post­ope­ra­tiv signi­fi­kan­te Unter­schie­de, wohin­ge­gen die Größe der SMH bei Pati­en­ten, die VKA im Vergleich zu denje­ni­gen, die DOAK verwen­de­ten, signi­fi­kant diffe­rier­te (63,70 vs. 31,76 mm2; p=0,005).

(tt)

Autoren: Weber C et al.
Korrespondenz: Raffael Liegl; raffael.liegl@ukbonn.de
Studie: Antiplatelet and anticoagulant therapy in patients with submacular hemorrhage caused by neovascular age-related macular degeneration
Quelle: Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol 2022; Nov 29 (online ahead of print)
Web: dx.doi.org/10.1007/s00417-022-05885-2

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