CHANGSHA (Bier­mann) – Bei der Ortho­ke­ra­to­lo­gie (OrthoK) handelt es sich um ein Verfah­ren für myope Kinder, bei dem mittels nachts getra­ge­ner form­sta­bi­ler Kontakt­lin­sen (KL) die zentra­le Horn­haut abge­flacht und die peri­phe­re aufge­s­teilt wird (myoper Defo­kus), um das axiale Längen­wachs­tum des Bulbus zu hemmen. Die Haupt­ur­sa­che für eine schlech­te Compli­an­ce stellt das Kontakt­lin­sen-asso­zi­ier­te trocke­ne Auge (CLADE) dar.

Eine aktu­el­le Studie hat nun gezeigt, dass Diquafosol‑3%-Augentropfen ([DQS]; puri­ner­ger P2Y2-Rezep­tor-Agonist) über eine Erhö­hung der Wasser- und Muzin-Sekre­ti­on aus konjunk­ti­va­len Epithel- und Becher­zel­len die Stabi­li­tät des Tränen­films verbes­sert, die Beschwer­den mildert und ein güns­ti­ges Sicher­heits­pro­fil aufweist.

In ihre prospek­ti­ve Beob­ach­tungs­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 104 Kinder (189 Augen) ein, von denen 40 Kinder (72 Augen) seit ≥1 Jahr OrthoK-KL trugen (Alt-Gruppe) und 64 (117 Augen) das erste Mal OrthoK-KL verwen­de­ten (Neu-Gruppe). Die Gesamt­ko­hor­te appli­zier­te über einen Zeit­raum von 1 Monat DQS 4‑mal/d. Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te nach 1 Monat die Werte auf dem 5‑Punk­te-Frage­bo­gen zum trocke­nen Auge (Dry Eye Questionnaire‑5; [DEQ‑5]), die Tränen­me­nis­kus­hö­he (TMH), die nicht­in­va­si­ve Tränen­film­auf­riss­zeit (erster und mitt­le­rer Wert; [NIBUT‑F; NIBUT‑A]), die Werte des Meibom­drü­sen-Scores (MG-Score) und des konjunk­ti­va­len Rötungs-Scores (R‑Scan) sowie die Blinzelfrequenz.

Die Forscher ermit­tel­ten insge­samt eine Abnah­me der Werte auf dem DEQ‑5 von 5,54±3,25 auf 3,85±2,98 (t=-3,36; p=0,00), während die TMH von 0,20±0,05 auf 0,21±0,05 mm anstieg (t=2,59; p=0,01). Diese Befun­de erwie­sen sich nur in der Alt-Gruppe als signi­fi­kant. Hinge­gen zeig­ten beide Grup­pen insge­samt Verbes­se­run­gen der NIBUT‑F bzw. NIBUT‑A von 6,67±4,71 auf 10,32±6,19 s bzw. von 8,86±5,25 auf 13,30±6,03 s (alle p=0,00) sowie des R‑Scans von 0,69±0,28 auf 0,50±0,25 (t= ‑2,14; p=0,03). Demge­gen­über eruier­ten die Exper­ten keine Verän­de­run­gen des MG-Scores und der Blin­zel­fre­quenz sowie keine DQS-beding­ten Nebenwirkungen.

(tt)