Myope trak­ti­ve Makul­opa­thie und chir­ur­gi­sche Interventionen

Fovea-aussparendes ILM-Peeling führt zu günstigen funktionellen Ergebnissen

18. März 2024

MEXIKO-STADT (Bier­mann) – Bei der myopen trak­ti­ven Makul­opa­thie (MTM) handelt es sich um eine Kompli­ka­ti­on bei patho­lo­gi­scher Myopie, welche eine fove­a­le Reti­no­schi­sis, eine trak­ti­ve fove­a­le Abla­tio sowie myope Maku­la­sch­icht­fo­r­ami­na bzw. durch­grei­fen­de myope Makul­a­fo­r­ami­na (FTMH) umfasst. Die Autoren einer aktu­el­len Arbeit haben nun gezeigt, dass ein Peeling der Membra­na limi­tans inter­na (ILM) unter Ausspa­rung der Fovea (FSIP) im Vergleich zum Stan­dard-ILM-Peeling (ILMP) bei Pati­en­ten mit MTM im Früh­sta­di­um zu besse­ren visu­el­len Erfol­gen und einer gerin­ge­ren Rate an post­ope­ra­ti­ven FTMH führt.

Die Wissen­schaft­ler führ­ten eine umfas­sen­de Lite­ra­tur­re­cher­che mit Meta­ana­ly­se in gängi­gen Daten­ban­ken durch, um die Ergeb­nis­se verschie­de­ner chir­ur­gi­scher Ansät­ze im Zusam­men­hang mit MTM zu verglei­chen. In die Meta­ana­ly­se wurden 9 Vergleichs­stu­di­en mit insge­samt 350 Augen einge­schlos­sen (FSIP n=141; ILMP n=209).

Die Forscher ermit­tel­ten signi­fi­kan­te Unter­schie­de zwischen der FSIP- und der ILMP-Tech­nik, während sich die präope­ra­ti­ve best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe (BCVA) und die zentra­le fove­a­le Dicke (CFT) nicht signi­fi­kant unter­schie­den (Stan­dard­mit­tel­wert­dif­fe­renz [SMD] BCVA ‑0,10; 95%-KI ‑0,32–0,12; p=0,39; CFT 0,05; 95%-KI ‑0,22–0,33; p=0,71). Im Gegen­satz dazu eruier­ten die Reti­no­lo­gen in der FSIP- im Vergleich zur ILMP-Gruppe eine signi­fi­kant höhere post­ope­ra­ti­ve Verbes­se­rung der BCVA (SMD ‑0,47; 95%-KI ‑0,80 bis ‑0,14; p=0,006). Die post­ope­ra­ti­ve CFT diffe­rier­te hinge­gen nicht signi­fi­kant zwischen den Grup­pen (p=0,62) und auch die anato­mi­sche Erfolgs­ra­te erwies sich zwar in der FSIP-Gruppe als größer gegen­über solcher in der ILMP-Gruppe, jedoch nicht signi­fi­kant (p=0,26). Demge­gen­über wurde bei den FSIP-Augen eine gerin­ge­re Inzi­denz für post­ope­ra­ti­ve FTMH verzeich­net als bei den Kompa­ra­tor-Augen (4,25 vs. 8,60%; OR 0,19; 95%-KI 0,07–0,54; p=0,05).

Die Studi­en­ver­fas­ser räumen abschlie­ßend ein, dass die Befun­de bei den hoch­my­open Augen (höhere axiale Bulbus­län­ge und Struk­tur­ver­än­de­run­gen) zur höhe­ren Inzi­denz von FTMH nach ILMP beigetra­gen haben könnten.

(tt)

Autoren: Quiroz-Reyes MA et al.
Korrespondenz: Miguel A Quiroz-Reyes; dr.quiroz@prodigy.net.mx
Studie: Novel surgical approaches for treating myopic traction maculopathy: a meta-analysis
Quelle: BMC Ophthalmol. 2024 Mar 5;24(1):105.
Web: dx.doi.org/10.1186/s12886-024-03374-0

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