Mpox-Infek­ti­on und okulä­re Manifestationen

Studie: In schweren Fällen eingesetztes Tecovirimat bringt gute Ergebnisse

28. April 2023

BARCELONA (Bier­mann) – Sind von einer Infek­ti­on mit Affen­po­cken (Mpox) auch die Augen betrof­fen, kann dies zu Horn­haut­ver­nar­bung und perma­nen­tem Verlust des Sehver­mö­gens führen. In einer aktu­el­len Veröf­fent­li­chung haben deren Autoren u.a. den Einsatz von Teco­viri­mat in schwe­ren Fällen untersucht.

Okulä­re Mani­fes­ta­tio­nen einer Mpox-Infek­ti­on zeig­ten 9 von 880 Pati­en­ten (1%), die im Unter­su­chungs­zeit­raum (20.06.–03.08.2023) vorstel­lig wurden. Die häufigs­ten das Auge betref­fen­den Anzei­chen waren eine Konjunk­ti­vi­tis (n=9) und eine Blepha­ri­tis (n=7). Bei allen Pati­en­ten fand man bei Vorstel­lung Mpox-DNA in Konjunk­ti­va­pro­ben, und PCR-Tests fielen in der Regel ≥1 Monat lang posi­tiv aus.

Alle 5 Pati­en­ten, die eine schwe­re okulä­re Betei­li­gung der Mpox-Infek­ti­on zeig­ten, wurden mit Corti­cos­te­ro­iden und Teco­viri­mat (600 mg 2‑mal/d für 14 Tage) behan­delt. Laut den Studi­en­au­toren ist Teco­viri­mat zwar von der US-ameri­ka­ni­schen Food and Drug Admi­nis­tra­ti­on zur Behand­lung von Mpox-Infek­tio­nen nicht zuge­las­sen und in Studi­en an Menschen bislang noch wenig unter­sucht, wird aber von den Centers for Dise­a­se Control and Preven­ti­on in den USA bei schwe­ren Fällen empfohlen.

Auch die spani­sche Arbeits­grup­pe rät aufgrund ihrer Ergeb­nis­se zum Einsatz von Teco­viri­mat in schwe­ren Fällen einer Augen­be­tei­li­gung: Neben­wir­kun­gen wurden bei den so Behan­del­ten wurden keine beob­ach­tet, und die Augen­sym­pto­me hatten sich 1 Woche nach Thera­pie­be­ginn signi­fi­kant gebes­sert. Nach einem Median von 29 Tage seien die okulä­ren Sympto­me voll­stän­dig verschwun­den gewe­sen, berich­tet die Arbeitsgruppe.

(ac)

Autoren: Pazos M et al.
Korrespondenz: José L. Blanco; jlblanco@clinic.cat
Studie: Characteristics and Management of Ocular Involvement in Individuals with Monkeypox Disease
Quelle: Ophthalmology 12.02.2023
Web: dx.doi.org/10.1016/j.ophtha.2023.02.013

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