BARCELONA (Biermann) – Sind von einer Infektion mit Affenpocken (Mpox) auch die Augen betroffen, kann dies zu Hornhautvernarbung und permanentem Verlust des Sehvermögens führen. In einer aktuellen Veröffentlichung haben deren Autoren u.a. den Einsatz von Tecovirimat in schweren Fällen untersucht.
Okuläre Manifestationen einer Mpox-Infektion zeigten 9 von 880 Patienten (1%), die im Untersuchungszeitraum (20.06.–03.08.2023) vorstellig wurden. Die häufigsten das Auge betreffenden Anzeichen waren eine Konjunktivitis (n=9) und eine Blepharitis (n=7). Bei allen Patienten fand man bei Vorstellung Mpox-DNA in Konjunktivaproben, und PCR-Tests fielen in der Regel ≥1 Monat lang positiv aus.
Alle 5 Patienten, die eine schwere okuläre Beteiligung der Mpox-Infektion zeigten, wurden mit Corticosteroiden und Tecovirimat (600 mg 2‑mal/d für 14 Tage) behandelt. Laut den Studienautoren ist Tecovirimat zwar von der US-amerikanischen Food and Drug Administration zur Behandlung von Mpox-Infektionen nicht zugelassen und in Studien an Menschen bislang noch wenig untersucht, wird aber von den Centers for Disease Control and Prevention in den USA bei schweren Fällen empfohlen.
Auch die spanische Arbeitsgruppe rät aufgrund ihrer Ergebnisse zum Einsatz von Tecovirimat in schweren Fällen einer Augenbeteiligung: Nebenwirkungen wurden bei den so Behandelten wurden keine beobachtet, und die Augensymptome hatten sich 1 Woche nach Therapiebeginn signifikant gebessert. Nach einem Median von 29 Tage seien die okulären Symptome vollständig verschwunden gewesen, berichtet die Arbeitsgruppe.
(ac)