Morbus Behçet-beding­tes refrak­tä­res zysto­i­des Makulaödem

Bestimmte Biologika erweisen sich als geeignete Therapieoptionen

11. Januar 2023

SANTANDER (Bier­mann) – Der Morbus Behçet (BD) bezeich­net eine syste­mi­sche Vasku­li­tis auto­im­mu­ner Genese, die sich in etwa 70% der Fälle okulär mani­fes­tiert. Einer aktu­el­len Studie zufol­ge stel­len die Tumor­ne­kro­se­fak­tor-α-Inhi­bi­to­ren (Anti-TNF‑α) Adali­mum­ab (ADA) und Infli­xi­mab (IFX) sowie der Inter­leu­kin-6-Rezep­tor-Inhi­bi­tor Toci­li­zumab (TCZ) – als Gruppe der biolo­gi­schen Immun­mo­du­la­to­ren (IMT) – bei Pati­en­ten mit einem thera­pie­re­frak­tä­ren zysto­iden Maku­la­ö­dem (ZMÖ) infol­ge einer BD-Uvei­tis, gleich­wer­tig wirk­sa­me und siche­re Thera­pie­op­tio­nen dar, indes TCZ auch bei einem auf Anti-TNF-α-refrak­tä­ren ZMÖ Leis­tungs­stär­ke beweist.

In ihre multi­zen­tri­sche Studie schlos­sen die Wissen­schaft­ler 49 Pati­en­ten (72 Augen) mit einer BD-asso­zi­ier­ten Uvei­tis und damit verbun­de­nem thera­pie­re­frak­tä­ren ZMÖ ein. Die Thera­pie erfolg­te bei 25 Pati­en­ten (40 Augen) mit ADA, in 15 Fällen (21 Augen) mit IFX sowie bei 9 Pati­en­ten (11 Augen) mit TCZ. Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te die Makula-Dicke (MT), die best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe (BCVA) sowie die intrao­ku­lä­re Inflamma­ti­on ([IOI]; Tynd­all und Vitri­tis) über einen Studi­en­zeit­raum von 4 Jahren.

Zu Studi­en­be­ginn lagen, bis auf eine gerin­ge­re BCVA in der TCZ-Gruppe und einem höhe­ren Schwe­re­grad der IOI in der ADA-Gruppe, keine signi­fi­kan­ten inter­grup­pa­len Unter­schie­de vor.

Zudem waren die meis­ten Pati­en­ten in jeder Gruppe bislang mit mehre­ren konven­tio­nel­len IMT erfolg­los behan­delt worden, während bei den TCZ-Pati­en­ten zusätz­lich noch Anti-TNF-α-Substan­zen zum Einsatz gekom­men waren, jedoch eben­falls ohne Wirksamkeit.

Die biolo­gi­sche Studi­en­the­ra­pie wurde bei 8 Pati­en­ten als Mono­the­ra­pie und in 41 Fällen mit konven­tio­nel­len IMT kombi­niert durchgeführt.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass sich die MT in allen Grup­pen im Laufe der Zeit zuneh­mend verrin­ger­te. Nach einem Jahr erwies sich das ZMÖ in jeder Gruppe als komplett remit­tiert. Ebenso konsta­tier­ten die Exper­ten in der Gesamt­ko­hor­te nach 1 Jahr eine signi­fi­kan­te Verbes­se­rung der BCVA sowie der IOI. Alle Erfol­ge hiel­ten bis zur Abschluss­kon­trol­le an.

(tt)

Autoren: Barroso-García N et al.
Korrespondenz: Ricardo Blanco; rblanco@humv.es
Studie: Anti-TNF vs tocilizumab in refractory uveitic cystoid macular edema due to Behcet's disease. Multicenter study of 49 patients
Quelle: Semin Arthritis Rheum2022 Dec 14;58:152153.
Web: dx.doi.org/10.1016/j.semarthrit.2022.152153

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