ISTANBUL (Biermann) – Bei der Laser-Flare-Photometrie (LFP) handelt es sich um ein nichtinvasives optisches Verfahren zur quantitativen Messung der Proteinkonzentration (Tyndall) in der Vorderkammer bei einer intraokulären Schrankenstörung. Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass diese Messungen eine objektive Einschätzung der Inflammation bei Patienten mit einer Morbus Behçet-assoziierten Uveitis (BU) ermöglichen und mit solchen der invasiven Weitwinkel-Fluoreszenzangiographie (WF-FAG) korrelieren, sodass möglicherweise eine geringere Anzahl an WF-FAG-Untersuchungen zur Verlaufskontrolle erforderlich ist. Laut den Autoren der Arbeit können höhere Werte der LFP zudem bereits auf eine subklinische Inflammation im hinteren Augenabschnitt bei einer klinisch bislang noch inaktiven BU hinweisen und eine frühzeitigere Therapieindikation aufzeigen.
Die Wissenschaftler überprüften retrospektiv medizinische Aufzeichnungen zu 86 Patienten (162 Augen) mit einer BU, bei denen im Zeitraum März 2016 bis März 2018 LFP- sowie WF-FAG-Untersuchungen durchgeführt wurden. Die Arbeitsgruppe evaluierte Parameter in Bezug auf die Demografie, okuläre Befunde, die zentrale Makula-Dicke sowie die Ergebnisse der LFP bzw. der WF-FAG.
Die Forscher ermittelten, dass eine starke Korrelation zwischen den Ergebnissen des WF-FAG-Leckage-Scores und den tyndallometrischen Ergebnissen der LFP verzeichnet wurde (rho 0,691; p<0,001). Darüber hinaus konstatierten die Experten, dass sich ein Vorderkammer-Reizzustand mit einem Wert von ≥5,75 photon-counts/Millisekunde (ph/ms) in der LFP mit einer Sensitivität von 70% und einer Spezifität von 94% als prädiktiv für eine angiographische Leckage erwies (AUC 0,897; p<0,001), indes ein Wert von ≥7,6 ph/ms sogar eine Leckage in der WF-FAG mit einer Spezifität von 100% vorhersagte.
(tt)