GUANZHOU (Biermann) – Eine Analyse genomweiter Assoziationsstudien zu ankylosierender Spondylitis (Morbus Bechterew) und Glaukom deutet auf einen kausalen Zusammenhang zwischen diesen beiden Erkrankungen in der europäischen Bevölkerung hin. Der spezifische Mechanismus, der dabei zum Tragen komme, müsse aber noch weiter erforscht werden, schreiben die Autoren.
Die Wissenschaftler hatten anhand einer zusammenfassenden Statistik und mittels Mendel´scher Randomisierung (MR) genomweite Assoziationsstudien zur ankylosierenden Spondylitis (9069 Fälle plus 13.578 Kontrollpersonen) und zum Glaukom (8591 Fälle plus 210.201 Kontrollpersonen) ausgewertet. Zur Beurteilung des Kausalzusammenhangs verwendeten die Forschenden das Verfahren der inversen Varianzgewichtung. Mithilfe des MR-Egger-Regressionsansatzes wurden pleiotropische Untersuchungen durchgeführt, während der Cochran-Q-Test zur Analyse der Heterogenität eingesetzt wurde. In einer Subgruppenanalyse wurde zwischen primärem Offenwinkelglaukom und primärem Winkelblockglaukom unterschieden.
Die Studienautoren stellten einen risikosteigernden Kausalzusammenhang zwischen ankylosierender Spondylitis und Glaukom innerhalb der europäischen Bevölkerung fest (OR 1,35; 95%-KI 1,16–1,57; p=8,81×10–5). Pleiotropie und Heterogenität wurden in dieser Analyse Studie nicht beobachtet. In der Subgruppenanalyse war eine ankylosierende Spondylitis auch kausal mit einem primären Offenwinkelglaukom (OR 1,48; 95%-KI 1,17–1,86; p=8,80×10–4) und mit einem primären Winkelblockglaukom assoziiert (OR 1,91; 95%-KI 1,03–3,51; p=3,88×10–2).
(ac)