BRIGHTON (Biermann) - Mit einer Kombination aus niedriger myopem sphärischem Äquivalent (SEQ), niedriger sphärischer Gesamtabweichung des Auges (Z40), kürzerer präoperativer Achsenlänge und kleinerer mesopischer Pupillengröße erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für eine Pseudoakkomodation nach Implantation einer monofokalen Intraokularlinse (IOL).
Zu diesem Ergebnis kam die britische Extended Range of Vision Study, die operierte Patienten auf eine Inzidenz eines unkorrigierten Visus von 20/40 und 0,3 LogMAR für Ferne und Nähe (Pseudoakkommodation) untersuchte und Faktoren für die Pseudoakkommodation ermitteln sollte.
Drei bis sechs Monate postoperativ wurden die Refraktion, die unkorrigierte und korrigierte Sehschärfe für die Ferne und die unkorrigierte Sehschärfe für die Nähe (logMAR), das sphärische Äquivalent (SEQ), die mesopische Pupillengröße (PS), die sphärische Gesamtabweichung des Auges (Z 40), die vertikale Komaabweichung (Z 3–1), die Lesegeschwindigkeit und die Größe der kleinsten lesbaren Drucke untersucht. Der refraktive Astigmatismus (RA) wurde als „gegen die Regel”, „mit der Regel”, „schräg” oder „kein Astigmatismus” klassifiziert. Es wurden Daten zur präoperativen Achsenlänge (AL) und Vorderkammertiefe (ACD) erhoben.
Von den eingeschlossenen Patienten wiesen 29 Patienten (9,6%, 95% CI, 6,5–13,5) eine Pseudoakkommodation auf. Im Vergleich zur Kontrollgruppe betrugen die Mediane für SEQ, PS, Gesamt‑Z 40, Z 3–1, Lesegeschwindigkeit, kleinste Druckgröße, präoperative ACD und präoperative AL: ‑0,39 bzw. 0,0 Dioptrien; 3,62 bzw. 4,10 mm; 0,01 bzw. 0,02 μm; 0,018 bzw. 0,022 μm; 106 bzw. 133 Wörter pro Minute; 0,30 vs 0,50 logMAR; 2,94 bzw. 3,13 mm, 23,4 bzw. 23,7 mm. Beim RA ergaben sich zwischen den Gruppen keine Unterschiede.
In der univariaten Analyse erwiesen sich präoperative ACD (Odds Ratio [OR], 0,38, 95% CI, 0,16–0,94, P = 0,04), SEQ (OR, 0,61, 95% CI, 0,42–0,88, P = 0,01), Gesamt‑Z 40 (OR, 0,0003, 95% CI, 0,00–0,39, P = 0,03) und PS (OR, 0,39, 95% CI, 0,22–0,69, P < 0,041) als signifikant.
Bei der multivariablen logistischen Regression erwiesen sich präoperative AL (OR, 0,62, 95% CI, 0,42–0,91, P = 0,02), SEQ (OR, 0,49, 95% CI, 0,31–0,78, P = 0,01), Z 40 (OR, 0,00, 95% CI, 0,0–0,01, P = 0,01) und PS (OR, 0,41, 95% CI, 0,23–0,75, P = .01) als signifikant. (ak)