BIERMANN — Hyderabad (Indien) — Eine durch Mikrosporidien verursachte stromale Keratitis (MSK) wird üblicherweise mittels therapeutischer penetrierender Keratoplastik behandelt. Diese kann jedoch nicht selten mit relevanten Komplikationen einhergehen. Die Suche nach Behandlungsalternativen ist damit sinnvoll und wichtig.
Eine Pilotstudie aus Indien untersuchte entsprechend die Therapie, den Verlauf und die Ergebnisse mit topischem Fumagillin alleine oder als Kombinationstherapie. Eingeschlossen wurden leichte bis mittelschwere Fälle von MSK zwischen Januar 2019 und 2024. Die Diagnose wurde durch Mikrosporidien-Sporen im Abstrich (Kaliumhydroxid mit Calcofluor-Weiß, Gram- oder modifizierter Ziehl-Neelsen-Färbung) bestätigt. Die Patienten erhielten 0,007 % topisches Fumagillin (Sigma-Aldrich, F6771) als Monotherapie oder als Kombinationstherapie mit topischem Voriconazol und oralem Albendazol.
Von 29 MSK-Fällen wurden fünf Patienten (sechs Augen, 17,2 %, alle männlich) mit einem Durchschnittsalter von 52,4 +/- 12,3 Jahren (37–74) in die Analyse aufgenommen. Die Symptome dauerten vor der Vorstellung 5,2 +/- 3,8 Monate (1–12) an. Der mittlere Augeninnendruck betrug 27,6 +/- 7,6 mmHg. Zwei Patienten nahmen Medikamente gegen Glaukom ein. Die Hornhautinfiltrate maßen 3,4 +/- 0,8 mm (horizontal) und 3,4 +/- 1,4 mm (vertikal). Drei Patienten erhielten zusätzlich topisches Voriconazol 1 % (Vozole) und oral Albendazol 400 mg täglich über einen Monat. In allen Fällen trat nach 9,4 +/- 5,2 Monaten Behandlung eine klinische Heilung ein, ohne dass es während einer Nachbeobachtungszeit von 12,6 +/- 3,4 Monaten zu einem Rezidiv kam.
Die medikamentöse Therapie einer MSK mit topischem Fumagillin 0,007% könne letztlich eine praktikable Behandlungsoption darstellen, schlussfolgerten die Autoren der Studie anhand ihrer Ergebnisse. (ak)