Mikro­bi­om der Augenoberfläche

Unterschiede in den Ergebnissen beim Einsatz von Teststreifen und Bindehautabstrichen

3. April 2023

SHANGHAI (Bier­mann) – Sowohl anhand von Test­strei­fen zur Unter­su­chung der Tränen­flüs­sig­keit als auch mittels Binde­haut­ab­stri­chen lässt sich die Zusam­men­set­zung des Augen­ober­flä­chen­mikro­bi­oms erken­nen. Dabei können den Autoren einer aktu­el­len Arbeit zufol­ge aber Test­strei­fen den Binde­haut­ab­strich bei der Iden­ti­fi­zie­rung von Erkran­kun­gen der Augen­ober­flä­che nicht voll­stän­dig ersetzen.

Wie die Forschen­den schrei­ben, hat neben den Unter­schie­den in den Nach­weis­tech­ni­ken auch die Metho­de zum Sammeln von Augen­ober­flä­chen­pro­ben einen signi­fi­kan­ten Einfluss auf die Test­ergeb­nis­se. In ihrer Studie unter­such­te die Arbeits­grup­pe die Über­ein­stim­mung der 2 genann­ten Verfah­ren der Proben­ent­nah­me. Einge­schlos­sen in die Studie wurden 158 Perso­nen im Alter von >60 Jahren (79 Diabe­ti­ker und 79 Perso­nen ohne Diabe­tes), bei denen mittels Test­strei­fen und Binde­haut­ab­stri­chen an beiden Augen Proben entnom­men und einer Hoch­durch­satz-Sequen­zie­rung der V3-V4-Region des 16S-rRNA-Gens zuge­führt wurden.

Die Forschen­den fanden keinen statis­tisch signi­fi­kan­ten Unter­schied in der Alpha-Diver­si­tät von Mikro­or­ga­nis­men auf der Augen­ober­flä­che zwischen beiden Verfah­ren in der Gruppe der Diabe­ti­ker (p>0,05). Der dies­be­züg­li­che Unter­schied jedoch, der bei den Proban­den ohne Diabe­tes fest­ge­stellt wurde, war statis­tisch signi­fi­kant (p<0,05). Ebenso wurden statis­tisch signi­fi­kan­te Unter­schie­de bei den Ergeb­nis­sen beider Verfah­ren bezüg­lich der Beta-Diver­si­tät von Mikro­or­ga­nis­men auf der Augen­ober­flä­che zwischen Diabe­ti­kern und Nicht­dia­be­ti­kern fest­ge­stellt (p<0,05). Auch gab es statis­tisch signi­fi­kan­te Unter­schie­de bei den Mikro­or­ga­nis­men der Augen­ober­flä­che, die mittels Test­strei­fen in der Diabe­ti­ker­grup­pe und der Nicht­dia­be­ti­ker­grup­pe nach­ge­wie­sen wurden (p<0,05), wohin­ge­gen kein statis­tisch signi­fi­kan­ter Unter­schied bei Binde­haut­ab­stri­chen beob­ach­tet wurden (p>0,05). (ac)

Autoren: Chen Z et al.
Korrespondenz: Haidong Zou; zouhaidong@sjtu.edu.cn
Studie: Significantly different results in the ocular surface microbiome detected by tear paper and conjunctival swab
Quelle: BMC Microbiol 2023;23(1):31.
Web: dx.doi.org/10.1186/s12866-023-02775-3

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