SYDNEY (Biermann) – Die Ergebnisse einer neuen Untersuchung an einem Krankenhaus der Tertiärversorgung in Australien zeigen, dass die mikrobielle Keratitis eine erhebliche wirtschaftliche Belastung im Zusammenhang mit augenbedingten Erkrankungen darstellt. Dabei identifizierten die Studienautoren die Dauer einer stationären Behandlung als hauptsächlichen treibenden Faktor für die Kosten.
Die Forschenden gehen von einer erheblichen Senkung der Therapiekosten aus, wenn die Dauer eines Krankenhausaufenthaltes aufgrund einer mikrobiellen Keratitis verkürzt wird oder man sich gegebenenfalls für eine ambulante Behandlung entscheidet.
Die Arbeitsgruppe überprüfte retrospektiv 160 Fälle einer mikrobiellen Keratitis in besagtem Behandlungszentrum, die aus einem Zeitraum von fünf Jahren stammten (2015–2020). Um die wirtschaftliche Belastung zu bestimmen, berücksichtigten die Forschenden eine Vielzahl auftretender Kosten. Die Studie ergab, dass die am häufigsten vorkommenden Erreger Herpes simplex (16%), Staphylococcus aureus (15,1%) und Pseudomonas aeruginosa (14,3%) waren.
Insgesamt wurden 59,3% der Patienten stationär aufgenommen und verblieben für median 7 Tage im Krankenhaus. Die durchschnittlichen Kosten auf alle eingeschlossenen Präsentationen einer mikrobiellen Keratitis berechnet betrugen 8013 AUD (4889 Euro), wobei die Kosten mit der Aufnahme deutlich anstiegen. Die jährlichen Gesamtkosten für die Behandlung mikrobieller Keratitiden in Australien werden auf 13,58 Mio. AUD (8,29 Mio. Euro) geschätzt.
(ac)