Metasta­sier­tes uvea­les Mela­nom und MEK-Inhibitor

Kombination mit Taxanen verbessert progressionsfreies Überleben

29. April 2024

LONDON (Bier­mann)  Bei Selu­met­i­nib handelt es sich um einen selek­ti­ven Inhi­bi­tor der Mitogen-akti­vier­ten Prote­in­ki­na­sen (MAPK) MEK1 und MEK2, der eine über­ak­ti­ve Signal­über­tra­gung unter­bricht. Pacli­ta­xel bezeich­net ein Zyto­sta­ti­kum, welches auf sich schnell teilen­de Zellen wirkt und somit eine Tumor­zel­l­pro­li­fe­ra­ti­on blockiert. Der MAPK-Signal­weg ist bei einem uvea­len Mela­nom (UM) konti­nu­ier­lich akti­viert. Da die Mono­the­ra­pie mit Selu­met­i­nib bei einem metasta­sier­ten UM oftmals nicht die erhoff­te Wirk­sam­keit erbrach­te, haben die Autoren einer aktu­el­len Arbeit Selu­met­i­nib mit Pacli­ta­xel kombi­niert, um eine verstärk­te syner­gis­ti­sche zyto­to­xi­sche Effek­ti­vi­tät zu errei­chen, was eine Verbes­se­rung des progres­si­ons­frei­en Über­le­bens zur Folge hatte.

In ihre multi­zen­tri­sche rando­mi­sier­te Paral­lel­grup­pen­stu­die der Phase II (SelPac) schlos­sen die Wissen­schaft­ler 77 chemo­the­ra­pie­nai­ve Pati­en­ten mit einem metasta­sier­ten UM ein. Die Kohor­te wurde in die allei­ni­ge Selu­met­i­nib-Gruppe oder in die kombi­nier­ten Grup­pen mit Pacli­ta­xel rando­mi­siert, in denen Selu­met­i­nib entwe­der nicht oder inter­mit­tie­rend 2 Tage vor der Thera­pie mit Pacli­ta­xel abge­setzt wurde. Die Arbeits­grup­pe legte als primä­ren Endpunkt das progres­si­ons­freie Über­le­ben (PFS) fest. Für die Analy­se wurden die Kombi­na­ti­ons­ar­me wieder zusam­men­ge­fasst und die Stich­pro­ben­grö­ße ange­passt, um ein HR von 0,55 mit 80% Power bei einsei­ti­gem 5% Signi­fi­kanz­ni­veau zu erreichen.

Die Forscher ermit­tel­ten in der gepool­ten Kombi­na­ti­ons­grup­pe ein media­nes PFS von 4,8 Mona­ten (95%-KI 3,8–5,6), während solches in der Selu­met­i­nib-Gruppe bei 3,4 Mona­ten (95%-KI 2,0–3,9) lag (HR 0,62; 90%-KI 0,41–0,92; einsei­ti­ger p‑Wert=0,022). Auch die Gesamt­an­sprech­ra­te (ORR) erwies sich in der Kombi­na­ti­ons- gegen­über der Mono­the­ra­pie-Gruppe als signi­fi­kant höher (14 vs. 4%). Demge­gen­über diffe­rier­te das media­ne Gesamt­über­le­ben (OS) inter­grup­pal nicht signi­fi­kant (9 vs. 10 Monate; HR 0,98; 90%-KI 0,58–1,66; einsei­ti­ger p‑Wert=0,469). Die Toxi­zi­tät entsprach den bekann­ten Profi­len der betei­lig­ten Wirkstoffe.

(tt)

Autoren: Sacco JJ et al.
Korrespondenz: Paul Nathan; p.nathan@nhs.net
Studie: A three-arm randomised phase II study of the MEK inhibitor selumetinib alone or in combination with paclitaxel in metastatic uveal melanoma
Quelle: Eur J Cancer 2024; May;202:114009.
Web: dx.doi.org/10.1016/j.ejca.2024.114009

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