HELSINKI (Biermann) – Bei Patienten mit einem metastasierten Melanom der Choroidea und des Ziliarkörpers (CCBM) besteht eine geringere Gesamtüberlebens (OS)-Wahrscheinlichkeit (mittelfristige [IMT] 25 bis <42 Monate und längerfristige [LT] ≥42 Monate), wenn die Serum- oder Plasmaspiegel von der alkalischen Phosphatase (AP) und der Laktatdehydrogenase (LD) 2‑fach über dem Normwert (UNL) liegen. Zu diesem Ergebnis kommen die Autoren einer aktuellen Arbeit. Darin haben sie zudem gezeigt, dass sich als stärkster Prädiktor für ein IMT/LT-OS ein langes fernmetastasenfreies Intervall ([DMFI] ab Diagnose des Primärtumors) erweist, gefolgt von einem jüngeren Alter, einer Symptomfreiheit sowie einem frühen TNM-Erkrankungsstadium.
In ihre retrospektive Kohortenstudie nahmen die Wissenschaftler 330 Patienten mit einem CCBM aus einer landesweiten Kohorte in Finnland auf und untersuchten Prädiktoren für ein IMT- bzw. LT-OS. Die Arbeitsgruppe vergleich mithilfe einer paarweisen und ordinalen logistischen Regression das kurzfristige OS (<25 Monate) sowie das IMT- und das LT-OS. Zur Validierung wurde eine Kohorte mit 259 Patienten aus Italien ausgewählt und Modelle mittels eines Abweichungstests verglichen.
Die Forscher ermittelten, dass das mediane OS im primären Datensatz 12 Monate und im Validierungs-Datensatz 17 Monate betrug. Der primäre Datensatz umfasste 40 IMT-Patienten (12%) und 31 (9%) LT-Patienten, während der Validierungs-Datensatz 44 ITM-Patienten (17%) und 32 LT-Patienten (12%) einschloss. Die Experten stellten fest, dass der Wert der AP und der LD in keiner der Kohorten das 2‑fache des UNL überstieg. Des Weiteren konstatierten die Ophthalmo-Onkologen, dass bei normalen AP- und LD-Spiegeln folgende Parameter unabhängig voneinander Prädiktoren für eine höhere OS-Wahrscheinlichkeit darstellten: ein DMFI >42 Monate (OR 4,09–4,64; p<0,001) kombiniert mit einem Alter von <60 Jahren (OR 3,23; p=0,002), Beschwerdefreiheit (OR 4,19; p=0,005) sowie der größte Durchmesser der größten Metastase bei <30 mm lag, zusammen mit einem Tumorstadium M1a (OR 3,05; p=0,001).
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