TIANJIN (Biermann) — Sowohl die SMILE (Small Incision Lenticule Extraction) als auch die LASIK (Laser In-situ-Keratomileusis) liefern bei der Behandlung eines hohen Astigmatismus effektive und vorhersagbare Ergebnisse und haben im Allgemeinen gleichwertige Ergebnisse. Im Rahmen einer Metaanalyse ergaben sich jedoch Hinweise auf eine Tendenz zur Unterkorrektur in den SMILE-Gruppen. Darüber hinaus zeigte die LASIK eine größere Wahrscheinlichkeit, eine postoperative sphärische Aberration zu verursachen.
Zu diesem Ergebnis kam eine Analyse von insgesamt 17 Studien (5 randomisierte Studien,12 Kohortenstudien) mit insgesamt 1985 Augen zum Vergleich von LASIK und SMILE, welche Veränderungen von Sehschärfe, Refraktion und Aberrationen höherer Ordnung analysierten. Die Ergebnisse der Astigmatismuskorrektur in der Gruppe mit niedrigem bis mittlerem Astigmatismus (weniger als oder gleich ‑2,00 dpt) und der Gruppe mit hohem Astigmatismus (über ‑2,00 dpt) wurden mithilfe einer Vektoranalyse bewertet.
Beim Korrekturindex zeigte sich ein statistisch signifikanter Unterschied (mittlere Differenz [MD] = ‑0,02, 95 %-Konfidenzintervall [KI] = ‑0,04 bis ‑0,01, P = 0,01), jedoch kein signifikanter Unterschied bei Erfolgsindex (MD = 0,01, 95 % KI = ‑0,03 bis 0,05, P = 0,51), unterschiedlichem Vektor (MD = 0,07, 95 % KI = 0,00 bis 0,13, P = 0,04) und Fehlerwinkel (MD = 0,56, 95 % CI = ‑0,34 bis 1,45, P = 0,22) zwischen SMILE und LASIK.
Für die Korrektur von niedrigem bis mittlerem Astigmatismus wies die SMILE jedoch einen kleineren Korrekturindex (MD = ‑0,08, 95 % KI = ‑0,13 bis ‑0,02, P = 0,008) und einen größeren Differenzvektor (MD = 0,18, 95 % KI) auf (MD = 0.18, 95% CI = 0,09 bis 0,27, P <0,0001) als die LASIK.
Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen den verschiedenen Verfahren in der Sehschärfe und Refraktion (sphärisches Äquivalent: MD = ‑0,04, 95 % CI = ‑0,08 bis 0,01, P = 0,15) oder Aberrationen höherer Ordnung (MD = ‑0,01, 95 % CI = ‑0,07 bis 0,04, P = 0,67) abgesehen von der sphärische Aberration (MD = ‑0,12, 95 % CI = ‑0,23 bis ‑0,01, P = 0,04). Das Bias-Risiko in den meisten Studien erwies sich als moderat. (ak)