SEVILLA (Biermann) – Bei einem hyperevaporativen trockenen Auge (DED) mit einer Meibomdrüsendysfunktion (MDD) erweist sich eine kombinierte Behandlung aus einer Intensiven-Lichtpuls (IPL)-Therapie, bei der polychromatische Lichtpulse (Wellenlängen 500‑1200 nm) eine Kontraktion der MD bewirken, um den Lipidfluss dadurch anzuregen sowie einer Low-Level-Lichttherapie (LLLT), bei der der Lipidfluss durch Wärme – infolge einer Lichtemission in den MD im infraroten Bereich – gesteigert werden soll, als eine wirksame Therapieoption. Dieses Fazit ziehen die Autoren einer neuen Veröffentlichung.
Im Rahmen ihres Reviews führten die Wissenschaftler eine systematische Literaturrecherche – gemäß der PRISMA-Erklärung (Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analysis) – in PubMed und Scopus zu Originalstudien durch, in denen die Wirksamkeit dieser Kombinationsbehandlung untersucht wurde. Darüber hinaus analysierte die Arbeitsgruppe die Qualität der Studien mithilfe des Qualitätsbewertungstools für Fallserienstudien des National Heart, Lung and Blood Institutes (NHLBI).
Die Suche ergab insgesamt 393 Studien, von denen die Forschenden letztlich 6 Studien selektierten.
Unter Berücksichtigung aller Studienergebnisse ermittelten die Vorderabschnitts-Spezialisten, dass die kombinierte IPL- und LLLT-Therapie zu einer signifikanten Abnahme der Werte auf dem Ocular Surface Disease Index (OSDI)-Fragebogen, des Grades der MDD sowie des Meibum-Qualitäts-Scores führte. Zudem zeigte sich eine Zunahme der Tränenfilmstabilität und der Lipidschicht-Dicke des Tränenfilms sowie eine Verbesserung der Funktion in Bereichen bislang dysfunktionaler MD. Demgegenüber stellten die Experten keine Veränderungen in Bezug auf das Tränenfilm-Volumen, auf die Tränenmeniskus-Höhe sowie auf den Schirmer-Test (pathologische Befunde bei einem hyposekretorischen DED) fest. Des Weiteren wurden im Hinblick auf die Tränenfilm-Osmolarität und die korneale Fluoreszein-Anfärbung widersprüchliche Ergebnisse beobachtet.
(tt)