XI´AN (Biermann) – Eine aktuelle Veröffentlichung hat gezeigt, dass die intravitreale Pharmakotherapie (IVI) mit Aflibercept (AFL) oder einem Dexamethason (DEX)-Implantat bei Patienten mit einem Makulödem aufgrund einer Diabetischen Retinopathie (DMÖ) oder eines retinalen Venenverschlusses (RVV-MÖ) zu vergleichbaren signifikanten funktionellen und morphologischen Verbesserungen führt, während sich das Sicherheitsprofil bei DEX trotz einer signifikant geringeren Anzahl an IVI als ungünstiger erweist.
Die Wissenschaftler führten im Rahmen ihres Reviews mit Metaanalyse eine Literaturrecherche in PubMed, Embase und Cochrane bis April 2021 durch und selektierten 7 Studien (DMÖ: n=4, RVV-MÖ: n=3) mit insgesamt 347 Patienten (369 Augen), von denen 172 Fälle mit AFL-IVI (2 mg) und 175 mit einem DEX-Implantat (0,7 mg) versorgt wurden. Die Forschenden überprüften und verglichen die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA), die zentrale Netzhautdicke (CRT) sowie die Anzahl an IVI bzw. an unerwünschten Ereignissen (UE).
Die Forscher ermittelten, dass sich die BCVA nach 3 bzw. 12 Monaten zwischen den Gruppen nicht signifikant unterschied (MD ‑0,05; 95%-KI ‑0,11–0,02; p=0,17 und MD ‑0,01; 95%-KI ‑0,38–0,37; p=0,989), während die BCVA in der DEX-Gruppe nach 6 Monaten signifikant schlechter ausfiel (MD 0,12; 95%-KI 0,03–0,21; p=0,008). Ebenso stellten die Retinologen fest, dass sich keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf die CRT im gesamten Beobachtungszeitraum zwischen den Gruppen ergaben (nach 3 Monaten MD: ‑28,14; 95%-KI ‑79,95–23,67; p=0,29; nach 6 Monaten MD: 27,67; 95%-KI ‑84,89–140,24; p=0,63; nach 12 Monaten MD: ‑59,0; 95%-KI ‑127,37–9,37; p=0,09). Demgegenüber wurden bei den DEX- im Vergleich zu den AFL-Patienten zwar weniger IVI verabreicht, jedoch bestand in dieser Gruppe ein signifikant höheres Risiko für UE, insbesondere für einen erhöhten Augeninnendruck (RR 8,4; 2,4–29,32; 95%-KI p<0,0009) und für eine Katarakt (RR 4,48; 95%-KI 1,33–15,03; p=0,02).
(tt)