Maku­la­ö­dem und Afli­ber­cept- versus Dexamethason-Injektionen

Review präsentiert Vor- und Nachteile beider Therapieoptionen

11. Oktober 2022

XI´AN (Bier­mann) – Eine aktu­el­le Veröf­fent­li­chung hat gezeigt, dass die intra­vit­rea­le Phar­ma­ko­the­ra­pie (IVI) mit Afli­ber­cept (AFL) oder einem Dexa­me­tha­son (DEX)-Implantat bei Pati­en­ten mit einem Makulö­dem aufgrund einer Diabe­ti­schen Reti­no­pa­thie (DMÖ) oder eines reti­na­len Venen­ver­schlus­ses (RVV-MÖ) zu vergleich­ba­ren signi­fi­kan­ten funk­tio­nel­len und morpho­lo­gi­schen Verbes­se­run­gen führt, während sich das Sicher­heits­pro­fil bei DEX trotz einer signi­fi­kant gerin­ge­ren Anzahl an IVI als ungüns­ti­ger erweist.

Die Wissen­schaft­ler führ­ten im Rahmen ihres Reviews mit Meta­ana­ly­se eine Lite­ra­tur­re­cher­che in PubMed, Embase und Coch­ra­ne bis April 2021 durch und selek­tier­ten 7 Studi­en (DMÖ: n=4, RVV-MÖ: n=3) mit insge­samt 347 Pati­en­ten (369 Augen), von denen 172 Fälle mit AFL-IVI (2 mg) und 175 mit einem DEX-Implan­tat (0,7 mg) versorgt wurden. Die Forschen­den über­prüf­ten und vergli­chen die best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe (BCVA), die zentra­le Netz­haut­di­cke (CRT) sowie die Anzahl an IVI bzw. an uner­wünsch­ten Ereig­nis­sen (UE).

Die Forscher ermit­tel­ten, dass sich die BCVA nach 3 bzw. 12 Mona­ten zwischen den Grup­pen nicht signi­fi­kant unter­schied (MD ‑0,05; 95%-KI ‑0,11–0,02; p=0,17 und MD ‑0,01; 95%-KI ‑0,38–0,37; p=0,989), während die BCVA in der DEX-Gruppe nach 6 Mona­ten signi­fi­kant schlech­ter ausfiel (MD 0,12; 95%-KI 0,03–0,21; p=0,008). Ebenso stell­ten die Reti­no­lo­gen fest, dass sich keine signi­fi­kan­ten Unter­schie­de in Bezug auf die CRT im gesam­ten Beob­ach­tungs­zeit­raum zwischen den Grup­pen erga­ben (nach 3 Mona­ten MD: ‑28,14; 95%-KI ‑79,95–23,67; p=0,29; nach 6 Mona­ten MD: 27,67; 95%-KI ‑84,89–140,24; p=0,63; nach 12 Mona­ten MD: ‑59,0; 95%-KI ‑127,37–9,37; p=0,09). Demge­gen­über wurden bei den DEX- im Vergleich zu den AFL-Pati­en­ten zwar weni­ger IVI verab­reicht, jedoch bestand in dieser Gruppe ein signi­fi­kant höhe­res Risiko für UE, insbe­son­de­re für einen erhöh­ten Augen­in­nen­druck (RR 8,4; 2,4–29,32; 95%-KI p<0,0009) und für eine Kata­rakt (RR 4,48; 95%-KI 1,33–15,03; p=0,02).

(tt)

Autoren: Qiu XY et al.
Korrespondenz: Jing-Ming Li; jingming_li@126.com
Studie: Comparison of intravitreal aflibercept and dexamethasone implant in the treatment of macular edema associated with diabetic retinopathy or retinal vein occlusion: a Meta-analysis and systematic review
Quelle: Int J Ophthalmol 2022; Sep 18;15(9):1511-1519.
Web: dx.doi.org/10.18240/ijo.2022.09.15

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