PEKING (Biermann) – Ein Makulaödem (MÖ) kann bei verschiedenen okulären Erkrankungen auftreten und oftmals mit dem Auftreten hyperreflektiver Foci (HRF) assoziiert sein. Die Autoren einer aktuellen Arbeit haben nun gezeigt, dass die Anzahl und die Charakteristika der HRF sowie die innere Reflektivität der MÖ-Zysten hinweisend auf die jeweilige Pathogenese der zugrundeliegenden Erkrankung und prognostisch hilfreich sein könnten.
In ihrer retrospektiven Studie überprüften die Wissenschaftler Aufnahmen der Spectral-Domain-OCT zu 86 Patienten mit einem diabetischen MÖ (DMÖ; 101 Augen), zu 109 Patienten mit einem Venenverschluss-bedingten MÖ (VT-MÖ; 110 Augen) sowie zu 22 Patienten mit einem uveitischen MÖ (UMÖ; 26 Augen). Die Arbeitsgruppe evaluierte und verglich die Anzahl und Verteilung an HRF und harter Exsudate sowie die innere Reflektivität der MÖ-Zysten und analysierte die Korrelationen zwischen der Anzahl an HRF und anderen Parametern.
Die Forscher ermittelten, dass die Anzahl an HRF in der DMÖ-Gruppe signifikant höher ausfiel als in den anderen Gruppen (14 vs. VT-MÖ 9 vs. UMÖ 6; beide p<0,001). Ebenso traten in dieser Gruppe im Vergleich zu den anderen Ätiologie-Gruppen am häufigsten harte Exsudate (42,6% vs. VT-MÖ 12,9% vs. UMÖ 0%; beide p<0,001) sowie eine verstärkte innere Reflektivität der Zysten (36,6% vs. VT-MÖ 11,0% vs. UMÖ 0%; beide p<0,001) auf. Zudem zeigte sich innerhalb der DMÖ-Gruppe, dass die Anzahl an HRF bei Patienten mit harten Exsudaten (n=43) signifikant gesteigerter war als bei solchen ohne harte Exsudate ([n=58]; 18 vs. 10; p<0,001).
Die Autoren merken an, dass die Pathogenese der HRF bislang noch nicht vollständig geklärt ist. Es wird jedoch vermutet, dass sie beim DMÖ Vorläufer von harten Exsudaten nach einer hypoxischen Störung der Blut-Retina-Schranke (BRS) darstellen könnten, während sie beim UMÖ eher kleiner und hyporeflektiver sind und als entzündliche Reaktionsprodukte (Mikroglia) auf eine inflammatorische Undichtigkeit der BRS hindeuten könnten.
(tt)