Maku­la­ö­dem mit hyper­re­flek­ti­ven Foci verschie­de­ner Ätiologien

Mikrostrukturelle Veränderungen sind bei Diabetikern pathognomonisch

6. Oktober 2022

PEKING (Bier­mann) – Ein Maku­la­ö­dem () kann bei verschie­de­nen okulä­ren Erkran­kun­gen auftre­ten und oftmals mit dem Auftre­ten hyper­re­flek­ti­ver Foci (HRF) asso­zi­iert sein. Die Autoren einer aktu­el­len Arbeit haben nun gezeigt, dass die Anzahl und die Charak­te­ris­ti­ka der HRF sowie die innere Reflek­ti­vi­tät der MÖ-Zysten hinwei­send auf die jewei­li­ge Patho­ge­ne­se der zugrun­de­lie­gen­den Erkran­kung und prognos­tisch hilf­reich sein könnten.

In ihrer retro­spek­ti­ven Studie über­prüf­ten die Wissen­schaft­ler Aufnah­men der Spec­tral-Domain-OCT zu 86 Pati­en­ten mit einem diabe­ti­schen (DMÖ; 101 Augen), zu 109 Pati­en­ten mit einem Venen­ver­schluss-beding­ten (VT-MÖ; 110 Augen) sowie zu 22 Pati­en­ten mit einem uvei­ti­schen (UMÖ; 26 Augen). Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te und verglich die Anzahl und Vertei­lung an HRF und harter Exsu­da­te sowie die innere Reflek­ti­vi­tät der MÖ-Zysten und analy­sier­te die Korre­la­tio­nen zwischen der Anzahl an HRF und ande­ren Parametern.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass die Anzahl an HRF in der DMÖ-Gruppe signi­fi­kant höher ausfiel als in den ande­ren Grup­pen (14 vs. VT-MÖ 9 vs. UMÖ 6; beide p<0,001). Ebenso traten in dieser Gruppe im Vergleich zu den ande­ren Ätio­lo­gie-Grup­pen am häufigs­ten harte Exsu­da­te (42,6% vs. VT-MÖ 12,9% vs. UMÖ 0%; beide p<0,001) sowie eine verstärk­te innere Reflek­ti­vi­tät der Zysten (36,6% vs. VT-MÖ 11,0% vs. UMÖ 0%; beide p<0,001) auf. Zudem zeigte sich inner­halb der DMÖ-Gruppe, dass die Anzahl an HRF bei Pati­en­ten mit harten Exsu­da­ten (n=43) signi­fi­kant gestei­ger­ter war als bei solchen ohne harte Exsu­da­te ([n=58]; 18 vs. 10; p<0,001).

Die Autoren merken an, dass die Patho­ge­ne­se der HRF bislang noch nicht voll­stän­dig geklärt ist. Es wird jedoch vermu­tet, dass sie beim DMÖ Vorläu­fer von harten Exsu­da­ten nach einer hypo­xi­schen Störung der Blut-Retina-Schran­ke (BRS) darstel­len könn­ten, während sie beim UMÖ eher klei­ner und hypo­re­flek­ti­ver sind und als entzünd­li­che Reak­ti­ons­pro­duk­te (Mikro­glia) auf eine inflamma­to­ri­sche Undich­tig­keit der BRS hindeu­ten könnten.

(tt)

Autoren: Zhu R et al.
Korrespondenz: Liu Yang; liu_yang@bjmu.edu.cn
Studie: Comparison of hyperreflective foci in macular edema secondary to multiple etiologies with spectral-domain optical coherence tomography: An observational study
Quelle: BMC Ophthalmol 2022 Aug 29;22(1):352.
Web: dx.doi.org/10.1186/s12886-022-02575-9

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