BOSTON (Biermann) – Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass ein neuer topischer selektiver Inhibitor von Integrin (OTT166), einem Transmembran-Zelloberflächenrezeptor, welcher Entzündungsprozesse fördert, bei Patienten mit einem Diabetischen Makulaödem (DMÖ) infolge einer nichtproliferativen Diabetischen Retinopathie (NPDR) zu einer morphologischen Verbesserung bei gleichzeitig gutem Sicherheitsprofil führt.
In ihre prospektive multizentrische, randomisierte, doppelverblindete Phase-IIb-Studie schlossen die Wissenschaftler 30 therapienaive und 14 nicht therapienaive (nach Anti-VEGF-Therapie) Patienten mit NPDR-bedingtem DMÖ ein und randomisierten diese in die Gruppe, die OTT166-Augentropfen 2,5% erhielt (n=22) sowie in eine, die OTT166-Augentropfen 5% applizierte (n=22). Die Tropfen wurden 2‑mal/d verabreicht. Die Behandlungs- und Nachbeobachtungsphase betrugen jeweils 28 Tage.
Die Forscher ermittelten, dass sich die Sehschärfe im gesamten Studienzeitraum nicht signifikant veränderte. Demgegenüber verringerte sich die mediane zentrale Netzhautdicke (CRT) in der 2,5%-Gruppe von 338,8 µm zu Studienbeginn um 39,0 µm bei der finalen Kontrolle nach 56 Tagen, während die 5%-Gruppe eine Reduktion von 398,8 µm um 16,5 µm verzeichnete. Des Weiteren stellten die Retinologen fest, dass sich das mediane Therapieansprechen zur Abschlusskontrolle bei behandlungsnaiven gegenüber nicht behandlungsnaiven Patienten als stärker erwies (naiv: 2,5%-Gruppe ‑41,5; 5%-Gruppe ‑26,0 µm vs. nicht naiv: 2,5%-Gruppe ‑39,0; 5%-Gruppe ‑0,5 µm).
Unerwünschte Ereignisse traten bis auf einen Fall mit einer Überempfindlichkeitsreaktion und einen weiteren mit einer konjunktivalen Hyperämie nicht auf.
Die Autoren mutmaßen, dass ein früher Beginn mit dieser adjuvanten Therapie, bereits bevor eine Anti-VEGF-Therapie erforderlich ist, möglicherweise zu einer besseren Erkrankungskontrolle führen könnte. Eine Phase-II-Studie mit längerer Laufzeit und größerer Kohorte hat bereits begonnen.
(tt)