IZMIR (Biermann) – Ein Makulaödem infolge eines retinalen Venenastverschlusses (VAT-MÖ) kann bei jüngeren Patienten (≤60 Jahren) mit einem intravitrealen Dexamethason(DEX)-Implantat oder mit einer intravitrealen Injektion (IVI) eines VEGF-Inhibitors wirksam behandelt werden. Das Sicherheitsprofil fällt jedoch bei einer Anti-VEGF-Therapie besser aus. Zu diesem Ergebnis kommen die Autoren einer aktuellen Arbeit.
In ihre retrospektive Studie schlossen die Wissenschaftler 39 Patienten/Augen (mittleres Alter 53,82±5,08 Jahre) mit einem therapienaiven VAT-MÖ ein, von denen bei 23 Augen (59%; pseudophak n=20) eine intravitreale DEX-Implantation und bei 16 Augen (41%; pseudophak n=12) eine IVI mit Ranibizumab (RBZ) erfolgten. Die Arbeitsgruppe verglich die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA) sowie die zentrale Makula-Dicke (CMT) nach 1, 3 sowie 6 Monaten mit dem Ausgangswert und zwischen den Gruppen. Die Forschenden verwendeten für das Signifikanzniveau die Bonferroni-Korrektur, bei der eine Signifikanz bei p<0,016 vorlag.
Die Forscher ermittelten, dass sich die mediane BCVA in der DEX-Gruppe nach 1 und 3 Monaten signifikant verbesserte (p=0,002; p=0,003). Nach 6 Monaten bestand allerdings kein signifikanter Unterschied mehr zum Ausgangswert (p=0,018). In der RBZ-Gruppe stieg die mediane BCVA bei jeder Kontrolle signifikant an (alle p<0,016).
Des Weiteren zeigte sich in der DEX-Gruppe eine signifikante Abnahme der medianen CMT zu jeder Kontrolle (alle p<0,016), während in der RBZ-Gruppe eine signifikante Reduktion nur bis Monat 3 beobachtet wurde (p<0,016). Nach 6 Monaten erwies sich der Unterschied nicht mehr als signifikant zum Anfangswert (p=0,148). Ferner stellten die Retinologen nach 6 Monaten keine signifikanten intergruppalen Unterschiede in Bezug auf die BCVA- und CMT-Veränderungen fest (p=0,807; p=0,330).
Aufgrund der hohen Anzahl an pseudophaken Augen beider Gruppen trat keine neue Katarakt auf, wobei der Augeninnendruck bei 6 DEX-Augen in den ersten 3 Monaten anstieg.
(tt)