CHEONGJU (Biermann) – Augen mit einer makulären Neovaskularisation vom Typ‑1 (MNV; subpigmentepitheliale Lokalisation), bei denen eine verdünnte äußere Körnerschicht ([ONL]; Zellkörperschicht der Photorezeptoren) nach einer Upload-Phase mit 3‑monatlichen intravitrealen Anti-VEGF-Injektionen (IVI) wieder an Dicke gewinnt, zeigen im Verlauf auch einen signifikanten Anstieg der bestkorrigierten Sehschärfe (BCVA). Dieses Fazit ziehen die Autoren einer aktuellen Arbeit. Darin schlagen sie die Dickenveränderung der ONL nach der Aufsättigung als prognostischen Biomarker für das funktionelle Ergebnis vor.
In ihre retrospektive Fall-Kontroll-Studie schlossen die Wissenschaftler 94 Patienten/Augen mit einer Typ-1-MNV ein, bei denen der Upload mit Aflibercept und weitere IVI im Treat-and-Extend-Regime (mittlere Anzahl an IVI 7,1±3,8) erfolgten. 35 Personen/Augen bildeten die Kontrollgruppe. Die Arbeitsgruppe evaluierte die BCVA und u.a. mithilfe der Spectral-Domain-OCT (SD-OCT) die Lokalisation der MNV, die foveale Dicke der ONL, die Höhe der fovealen subretinalen Flüssigkeit (SRF) sowie die Integrität der Ellipsoid-Zone (EZ) zu Studienbeginn, nach der Aufsättigung sowie zur Abschlusskontrolle nach 1 Jahr. Ferner definierten die Forschenden ein gutes Therapieansprechen als eine Zunahme der ONL-Dicke um ≥10 µm.
Die Forscher ermittelten, dass sich die mittlere Dicke der ONL sowie die mittlere BCVA in der MNV-Gruppe von 54,68±19,49 µm bzw. 0,48±0,28 logMAR (0,32 dezimal) zu Studienbeginn auf 65,02±23,84 µm bzw. 0,34±0,27 logMAR (0,5 dezimal) nach der Upload-Phase signifikant verbesserten (beide p<0,001). Der Anstieg der ONL-Dicke korrelierte im gesamten Studienverlauf mit solchem der BCVA (p=0,002). Zudem konstatierten die Retinologen mittels multivariater linearer Regressionsanalysen, dass eine ausgeprägte SRF-Höhe initial (p=0,004), eine nichtsubfoveale Lage der MNV (p=0,012) sowie eine Integrität der EZ nach dem Upload (p<0,001) mit einer guten BCVA bei der finalen Kontrolle assoziiert waren.
(tt)