Maku­la­de­ge­ne­ra­ti­on mit Pachydrusen

Forschende detektieren Risikofaktoren für eine Progression

15. April 2024

SEOUL (Bier­mann) Bei Pachy­dru­sen handelt es sich um große (>125 µm) subpig­men­t­epi­the­lia­le gelb-weiß­li­che Abla­ge­run­gen mit unre­gel­mä­ßi­gen Außen­kon­tu­ren und gut defi­nier­ten Rändern, die mit einer verdick­ten subfovea­len Ader­haut asso­zi­iert und einzeln oder in klei­nen Grup­pen am hinte­ren Pol loka­li­siert sind. Aus einer aktu­el­len Arbeit geht nun hervor, dass Pati­en­ten mit AMD und Pachy­dru­sen ein erhöh­tes Risiko für eine maku­lä­re Neovasku­la­ri­sa­ti­on (MNV) aufwei­sen, wenn ein höhe­res Lebens­al­ter sowie maku­lä­re Pigmen­t­epi­thel (PE)-Veränderungen vorliegen.

In ihre retro­spek­ti­ve Longi­tu­di­nal­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 156 Pati­en­ten (248 Augen, mitt­le­res Alter 65,4±9,1 Jahre) mit AMD und Pachy­dru­sen ein, bei denen keine Spät­form der AMD (MNV oder geogra­phi­sche Atro­phie [GA]) vorlag. Die Arbeits­grup­pe über­prüf­te mithil­fe der multi­moda­len Bild­ge­bung eine Progres­si­on zur Spät­form und evalu­ier­te mittels einer multi­va­ria­ten Cox-Regres­si­ons­ana­ly­se Risi­ko­fak­to­ren für eine Progres­si­on. Die mitt­le­re Beob­ach­tungs­zeit betrug 6,40±3,58 Jahre.

Die Forscher ermit­tel­ten eine mitt­le­re Anzahl an Pachy­dru­sen von 1016 in der Gesamt­ko­hor­te bzw. von 4,10±2,85 pro Auge, von denen 2,27±1,81 in der Makula loka­li­siert waren. Zu Studi­en­be­ginn lagen bei 4,8% der Augen (n=12) gleich­zei­tig andere Drusen vor (weiche Drusen n=9; kuti­ku­lä­re Drusen n=3) vor. 27,4% der Augen (n=68) zeig­ten paral­lel maku­lä­re PE-Verän­de­run­gen (PE-Unre­gel­mä­ßig­kei­ten n=51; PE-Abhe­bun­gen n=17). Zudem eruier­ten die Reti­no­lo­gen bei 2,8% der Augen (n=7) im Zeit­ver­lauf eine MNV, bei der es sich in einem Fall um eine Typ-1-MNV und in 6 Fällen um eine poly­po­ida­le choro­ida­le Vaskulo­pa­thie (PCV) handel­te. Das Auftre­ten einer GA wurde im Studi­en­zeit­raum nicht beob­ach­tet, wohin­ge­gen das Alter (>67 Jahre; p=0,023) und maku­lä­re PE-Verän­de­run­gen signi­fi­kan­te Risi­ko­fak­to­ren (p=0,014) für eine MNV-Entwick­lung darstell­ten. Zudem fiel die kumu­la­ti­ve Inzi­denz für eine MNV bei maku­lä­ren PE-Verän­de­run­gen signi­fi­kant erhöht aus (17,39 vs. 0,57% nach 10 Jahren; p=0,0005), während die Anzahl an maku­lä­ren Pachy­dru­sen und eine MNV im Part­ner­au­ge nicht signi­fi­kant mit einer MNV asso­zi­iert waren.

(tt)

Autoren: Nam SW et al.
Korrespondenz: Don-Il Ham; oculus@naver.com
Studie: Advanced age-related macular degeneration and risk factors in eyes with pachydrusen
Quelle: Sci Rep 2024; Mar 13;14(1):6132.
Web: dx.doi.org/10.1038/s41598-024-56404-8

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