Lupus erythe­ma­to­des-asso­zi­ier­te okulä­re Veränderungen

Studie hebt präklinische Befunde der multimodalen Bildgebung hervor

23. November 2022

BARCELONA (Bier­mann) – Bei dem syste­mi­schen Lupus erythe­ma­to­des (SLE) handelt es sich um eine chro­nisch-rezi­di­vie­ren­de multi­sys­te­mi­sche Auto­im­mun­erkran­kung, bei der eine Reti­no­pa­thie bzw. eine reti­na­le Vasku­li­tis auftre­ten können, die mit der syste­mi­schen Krank­heits­ak­ti­vi­tät korre­lie­ren. Wie die Autoren einer neuen Arbeit nun berich­ten, finden sich mittels multi­moda­ler Bild­ge­bung bereits subkli­ni­sche struk­tu­rel­le und mikro­vasku­lä­re Netz­haut­ver­än­de­run­gen, die zwar keine Einschät­zung der syste­mi­schen Verän­de­run­gen erlau­ben, jedoch prognos­tisch wich­tig zu sein scheinen.

In ihre mono­zen­tri­sche Quer­schnitts­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 78 Pati­en­ten mit einem SLE sowie 80 Kontroll­per­so­nen ein. Die Arbeits­grup­pe evalu­ier­te mittels der Spec­tral-Domain-OCT die Dicke der Makula (CMT) und der reti­na­len Nerven­fa­ser­schicht (RNFL) sowie mithil­fe der OCT-Angio­gra­phie die perif­oveo­lä­re Gefäß­dich­te (VD) bzw. Gefäß­per­fu­si­on (VP) und die fovea­le avasku­lä­re Zone (FAZ). Zusätz­lich analy­sier­ten die Forschen­den deren Asso­zia­tio­nen mit u.a. Labor­pa­ra­me­tern, der Krank­heits­dau­er sowie der SLE-Akti­vi­tät bzw. dessen Schädigungen.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass die Struk­tur- und mikro­vasku­lä­ren Para­me­ter bei den SLE- im Vergleich zu den Kontroll­per­so­nen ernied­rigt ausfie­len. Zudem erwie­sen sich die perif­oveo­lä­re VD bzw. VP sowie der Vasku­la­ri­täts­in­dex der FAZ und die CMT in Abhän­gig­keit von der Erkran­kungs­dau­er (>10 Jahre) als stär­ker redu­ziert. Des Weite­ren stell­ten die Reti­no­lo­gen fest, dass Anti­phos­pho­li­pid-Anti­kör­per mit einer vermin­der­ten Dicke der RNFL, insbe­son­de­re in den unte­ren Quadran­ten, asso­zi­iert waren und SLE-Paten­ten, die ein Anti­phos­pho­li­pid-Syndrom (Hyper­ko­agu­la­bi­li­tät des Blutes und Throm­bo­zy­to­pe­nie mit erhöh­ter Throm­bo­se­nei­gung) entwi­ckel­ten, zusätz­lich reti­na­le Perfu­si­ons­stö­run­gen aufwie­sen. Darüber hinaus zeig­ten Pati­en­ten mit einer fort­ge­schrit­te­nen syste­mi­schen Schä­di­gung ernied­rig­te fovea­le Struk­tur-Para­me­ter. Demge­gen­über beob­ach­te­ten die Exper­ten keine Asso­zia­ti­on zwischen den präkli­ni­schen bild­ge­ben­den Befun­den und der Krankheitsaktivität.

(tt)

Autoren: Pelegrín L et al.
Korrespondenz: Laura Pelegrin; pelegrin@clinic.cat
Studie: Preclinical ocular changes in systemic lupus erythematosus patients by optical coherence tomography
Quelle: Rheumatology (Oxford) 2022; Nov 4:keac626.
Web: dx.doi.org/10.1093/rheumatology/keac626

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