HYDERABAD (Biermann) — Sowohl corneale als auch sklerale Kontaktlinsen können nach limbaler Epitheltransplantation sicher eingesetzt werden und führen zu einer signifikanten Verbesserung des Sehvermögens bei Augen nach einfacher Limbusepitheltransplantation (Simple Limbal Epithelial Transplantation, SLET) mit restlicher Hornhautvernarbung. Unerwünschte Wirkungen sind nicht zu erwarten. Sie könnten als Option in Betracht gezogen werden, bevor eine Keratoplastik für diese Augen angeboten wird.
Eure Studie aus Indien hatte retrospektiv 61 Augen mit partieller oder vollständiger Limbus-Stammzellinsuffizienz (limbal stem cell deficiency , LSCD) untersucht, bei denen eine SLET durchgeführt worden war und die nachfolgend mit kornealen oder skleralen formstabilen gasdurchlässigen Kontaktlinsen versorgt wurden. Primärer Endpunkt war die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA) mit Kontaktlinsen.
Das mediane Patientenalter bei Vorstellung betrug 22 Jahre. Die häufigste Ursache der LSCD war eine chemische Verletzung (47/61 Augen, 77 %). Von den eingeschlossenen Augen wurden 27 Augen (44 %) mit formstabilen, gasdurchlässigen Corneallinsen versorgt, während für 34 Augen (56 %) Sklerallinsen verordnet wurden. Die mittlere Dauer des Intervalls zwischen SLET und Kontaktlinsen-Versuch betrug zehn Monate (Interquartilsbereich: 4–17). Der mediane präoperative Visus lag bei 1,8 logMAR. Dieser verbesserte sich nach SLET auf logMAR 1 (P < 0,001) und mit Kontaktlinse auf logMAR 0,6 (P < 0,001). Augen mit chemischer Verletzung (logMAR 1 vs. 0,6, P = 0,0001), Grad 1 (logMAR 0,8 vs. 0,4, P < 0,0001) und Grad 2 (logMAR 0,9 vs. 0,6, P = 0,004) als Ursache der Hornhautvernarbung hatten eine größere des Visus durch Kontaktlinsen. Bis zur letzten Nachuntersuchung wurden keine Komplikationen festgestellt. (ak)