LASIK und PRK

Postoperative Schmerzen nach refraktiven Eingriffen: Risikofaktoren und Häufigkeit

18. Juli 2023

MIAMI (Bier­mann) — Eine ameri­ka­ni­sche prospek­ti­ve Studie befass­te sich mit der Frage­stel­lung, wie häufig nach refrak­ti­ven Eingrif­fen anhal­ten­de Augen­schmer­zen auftre­ten und ob es hier­für mögli­cher­wei­se Risi­ko­fak­to­ren geben könnte. Einge­schlos­sen wurden 109 Perso­nen, die sich einer refrak­ti­ven Opera­ti­on (87% LASIK, 13% PRK) unter­zo­gen. Insge­samt berich­te­ten elf Prozent der Pati­en­ten über anhal­ten­de Augen­schmer­zen, wobei prä- und periope­ra­ti­ve Fakto­ren die Entwick­lung anhal­ten­der Schmer­zen vorher­sa­gen konnten.

Alle einge­schlos­se­nen Pati­en­ten wurden insge­samt sechs Monate nach­be­ob­ach­tet. Die Teil­neh­mer der Studie bewer­te­ten bestehen­de Augen­schmer­zen auf einer nume­ri­schen Bewer­tungs­ska­la (NRS) von 0 bis 10 präope­ra­tiv sowie an Tag 1, drei Monate und sechs Monate post­ope­ra­tiv. Drei und sechs Monate nach der Opera­ti­on wurde eine klini­sche Unter­su­chung mit Schwer­punkt auf die Analy­se der Augen­ober­flä­che durch­ge­führt. Das Durch­schnitts­al­ter der Pati­en­ten betrug 34 +/- 8 Jahre (23–57 Jahre). Von den einge­schlos­se­nen Pati­en­ten waren 62 % weib­lich, 81 % Weiße und 33 % Hispanoamerikaner.
Acht Pati­en­ten (7 %) berich­te­ten bereits vor der Opera­ti­on über Augen­schmer­zen (NRS-Score ≥ 3), wobei die Häufig­keit von Augen­schmer­zen post­ope­ra­tiv auf 23 % (n = 25) nach drei Mona­ten und auf 24 % (n = 26) nach sechs Mona­ten anstieg.
Zwölf Pati­en­ten (11 %) gaben zu beiden Zeit­punk­ten einen NRS-Score von 3 oder mehr an. Fakto­ren, die anhal­ten­de Schmer­zen nach der Opera­ti­on vorher­sa­gen konn­ten, waren (1) bereits präope­ra­tiv bestehen­de Augen­schmer­zen (Odds Ratio [OR]: 1,87; 95 %-Konfi­denz­in­ter­vall [KI]: 1,06–3,31), (2) Sympto­me einer Depres­si­on präope­ra­tiv (Pati­ent Health Questionnaire‑9: OR: 1,3; 95 %-KI: 1,1–1,6; P = 0,01), (3) Einnah­me oraler Anti­all­er­gi­ka präope­ra­tiv (OR: 13,6; 95 %-KI: 2,1- 89,3; P = 0,007) und (4) die Schmerz­in­ten­si­tät am Tag 1 nach der Opera­ti­on (OR: 1,6; 95 %-KI: 1,2–2,2; P = 0,005).

Es erga­ben sich keine signi­fi­kan­ten Zusam­men­hän­ge zwischen Anzei­chen einer Störung des Tränen­films und dem Auftre­ten von Augen­schmer­zen (P > 0,05). Die meis­ten Pati­en­ten (> 90 %) waren nach drei und sechs Mona­ten mit ihrem Sehver­mö­gen völlig oder zumin­dest eini­ger­ma­ßen zufrie­den. (ak)

Autoren: Betz J et al.
Korrespondenz: agalor@med.miami.edu
Studie: Ocular Pain after Refractive Surgery: Interim Analysis of Frequency and Risk Factors
Quelle: Ophthalmology. 2023 Jul;130(7):692-701.
Web: https://doi.org/10.1016/j.ophtha.2023.02.016

html

Aus rechtlichen Gründen (Heilmittelwerbegesetz) dürfen wir die Informationen nur an Fachkreise weitergeben.