PITTSBURGH (Biermann) – Durch die Analyse einer repräsentativen Stichprobe aus allen Notaufnahmen in den USA haben die Autoren einer neuen Studie das Auftreten und die Merkmale von Keratitiden unter Kontaktlinsenträgern im Zeitraum 2006–2017 ermittelt.
Ziel der retrospektiven Längsschnitt-Kohortenstudie war es, Hinweise auf die Epidemiologie kontaktlinsenbezogener Besuche von Patienten in der Notaufnahme und Hochrisikogruppen zu identifizieren.
In die Auswertung gingen Daten zu 149.716 Notaufnahme-Kontakten ein, bei denen ein Problem die Cornea betreffend aufgrund der Verwendung von Kontaktlinsen diagnostiziert und dokumentiert wurde.
Die Inzidenz von ED-Besuchen mit kontaktlinsenbedingten Hornhauterkrankungen ging von 2010 bis 2016 stetig zurück. Um Frauen handelte es sich bei 67% der Patienten insgesamt und um Erwachsene im Alter von 19–44 Jahren bei 68,9%. Privat versichert waren 56,3% der Betroffenen. Die häufigste Diagnose zum Zeitpunkt der Entlassung war „Augenausfluss“ oder „Rötung“ (10,9%), gefolgt von „Hornhautulkus“ (3,6%). Patienten aus dem Quartil mit dem höchsten Einkommen stellten sich im Vergleich zu Quartilen mit niedrigem Einkommen mit höherer Wahrscheinlichkeit mit kontaktlinsenbedingten Hornhauterkrankungen in der Notaufnahme vor (adjustierte OR 1,21; 95%-KI 1,15–1,27). Unter denjenigen Patienten, die aus der Notaufnahme entlassen wurden, betrug die durchschnittliche Behandlungsgebühr pro Patient 1051,4 USD (SD 795,4).
Die Studienautoren halten somit fest, dass bei Frauen, jungen Erwachsene und Patienten mit höherem sozioökonomischem Status kontaktlinsenbezogene Inanspruchnahmen der Behandlung in einer Notaufnahme häufiger sind.
(ac)