SEOUL (Biermann) – Die Autoren einer aktuellen Studie haben gezeigt, dass Doxycyclin als Breitspektrumantibiotikum aus der Gruppe der Tetrazykline bei Patienten mit einem konjunktivalen extranodalen Marginalzonen-B-Zell-Lymphom vom MALT-Typ (mucosa-associated lymphoid tissue) als Therapie der 1. Wahl zu einem längerfristigen progressionsfreien Überleben (PFS) bei einer gleichzeitig niedrigen Komplikationsrate führt.
Dies gelte insbesondere bei Lymphomen im TNM-Stadium T1a oder T1b sowie bei einem positiven Befund auf Chlamydia psittaci. Laut den Studienverfassern muss dabei eine engmaschige Kontrolle über einen längeren Zeitraum (≥6 Jahre) gesichert sein.
Die Wissenschaftler überprüften retrospektiv medizinische Unterlagen zu 67 Patienten mit einem konjunktivalen MALT-Lymphom, bei denen orales Doxycyclin primär ordiniert wurde und die Beobachtungszeit ≥5 Jahre betrug. Die Arbeitsgruppe analysierte nach 3 bzw. 5 sowie 10 Jahren das PFS nach der initialen Behandlung. Ferner evaluierten die Forschenden mithilfe eines Cox-Proportional-Hazards-Modell unabhängige Risikofaktoren für eine Tumorprogression.
Die Forscher ermittelten, dass bei 25 Patienten (37,3%) nach der Erstbehandlung ein vollständiges und bei 8 (11,9%) ein partielles Therapieansprechen verzeichnet wurde, während 30 Fälle (44,8%) einen stabilen Befund und 4 (6,0%) eine Tumorprogression aufwiesen. Das mediane PFS lag für das Gesamtkollektiv bei 168 Monaten (14 Jahren) und die 3‑, 5- bzw. 10-Jahres-PFS-Raten bei 70%, 65% bzw. 62%.
Ferner eruierten die Tumorexperten, dass 6 Jahre nach der 1. Doxycyclin-Behandlung keine weitere Progression oder schwerwiegende Nebenwirkungen beobachtet wurden. Des Weiteren zeigte sich mittels der multivariaten Cox-Regressionsanalyse, dass ein jüngeres Lebensalter und ein T1c-Tumorstadium signifikante Risikofaktoren für eine frühzeitige Progression (p<0,05) darstellten und >2 Therapie-Zyklen keinen zusätzlichen Nutzen ergaben. Demgegenüber erwiesen sich eine Radiatio und eine Chemotherapie (Behandlungsoptionen der 2. Wahl) bei den meisten Patienten als erfolgreiche Salvage-Therapien.
(tt)