Konjunk­ti­va­les Margi­nal­zo­nen-Lymphom vom MALT-Typ

Doxycyclin als Therapie der ersten Wahl ermittelt

28. August 2023

SEOUL (Bier­mann) – Die Autoren einer aktu­el­len Studie haben gezeigt, dass Doxy­cy­clin als Breit­spek­truman­ti­bio­ti­kum aus der Gruppe der Tetra­zy­kli­ne bei Pati­en­ten mit einem konjunk­ti­va­len extrano­da­len Margi­nal­zo­nen-B-Zell-Lymphom vom MALT-Typ (mucosa-asso­cia­ted lympho­id tissue) als Thera­pie der 1. Wahl zu einem länger­fris­ti­gen progres­si­ons­frei­en Über­le­ben (PFS) bei einer gleich­zei­tig nied­ri­gen Kompli­ka­ti­ons­ra­te führt.

Dies gelte insbe­son­de­re bei Lympho­men im TNM-Stadi­um T1a oder T1b sowie bei einem posi­ti­ven Befund auf Chla­my­dia psitt­a­ci. Laut den Studi­en­ver­fas­sern muss dabei eine engma­schi­ge Kontrol­le über einen länge­ren Zeit­raum (≥6 Jahre) gesi­chert sein.

Die Wissen­schaft­ler über­prüf­ten retro­spek­tiv medi­zi­ni­sche Unter­la­gen zu 67 Pati­en­ten mit einem konjunk­ti­va­len MALT-Lymphom, bei denen orales Doxy­cy­clin primär ordi­niert wurde und die Beob­ach­tungs­zeit ≥5 Jahre betrug. Die Arbeits­grup­pe analy­sier­te nach 3 bzw. 5 sowie 10 Jahren das PFS nach der initia­len Behand­lung. Ferner evalu­ier­ten die Forschen­den mithil­fe eines Cox-Propor­tio­nal-Hazards-Modell unab­hän­gi­ge Risi­ko­fak­to­ren für eine Tumorprogression.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass bei 25 Pati­en­ten (37,3%) nach der Erst­be­hand­lung ein voll­stän­di­ges und bei 8 (11,9%) ein parti­el­les Thera­pie­an­spre­chen verzeich­net wurde, während 30 Fälle (44,8%) einen stabi­len Befund und 4 (6,0%) eine Tumor­pro­gres­si­on aufwie­sen. Das media­ne PFS lag für das Gesamt­kol­lek­tiv bei 168 Mona­ten (14 Jahren) und die 3‑, 5- bzw. 10-Jahres-PFS-Raten bei 70%, 65% bzw. 62%.

Ferner eruier­ten die Tumor­ex­per­ten, dass 6 Jahre nach der 1. Doxy­cy­clin-Behand­lung keine weite­re Progres­si­on oder schwer­wie­gen­de Neben­wir­kun­gen beob­ach­tet wurden. Des Weite­ren zeigte sich mittels der multi­va­ria­ten Cox-Regres­si­ons­ana­ly­se, dass ein jünge­res Lebens­al­ter und ein T1c-Tumor­sta­di­um signi­fi­kan­te Risi­ko­fak­to­ren für eine früh­zei­ti­ge Progres­si­on (p<0,05) darstell­ten und >2 Thera­pie-Zyklen keinen zusätz­li­chen Nutzen erga­ben. Demge­gen­über erwie­sen sich eine Radia­tio und eine Chemo­the­ra­pie (Behand­lungs­op­tio­nen der 2. Wahl) bei den meis­ten Pati­en­ten als erfolg­rei­che Salvage-Therapien.

(tt)

Autoren: Choi SH et al.
Korrespondenz: Hyuk Jin Choi; docchoi@hanmail.net
Studie: Feasibility of oral doxycycline as first-line therapy for conjunctival mucosa-associated lymphoid tissue lymphoma
Quelle: Eye (Lond) 2023; Jun 23 (online ahead of print)
Web: dx.doi.org/10.1038/s41433-023-02635-4

html

Aus rechtlichen Gründen (Heilmittelwerbegesetz) dürfen wir die Informationen nur an Fachkreise weitergeben.