Konjunk­ti­va

Nichtinvasiver Nachweis systemischer mikrovaskulärer Dysfunktion in der bulbären Bindehaut

3. April 2023

COLERAINE (Bier­mann) – Aufgrund des dafür bestehen­den Bedarfs an inva­si­ven Tests der mikro­vasku­lä­ren Funk­ti­on wird die koro­na­re mikro­vasku­lä­re Dysfunk­ti­on (CMD) als Ursa­che der Ischä­mie mit nicht­ob­struk­ti­ven Koro­nar­ar­te­ri­en (INOCA) zu wenig diagnos­ti­ziert. In einer aktu­el­len Studie haben deren Autoren die Hypo­the­se unter­sucht und bestä­tigt, dass eine syste­mi­sche mikro­vasku­lä­re Dysfunk­ti­on nicht­in­va­siv in der Mikro­zir­ku­la­ti­on der bulbä­ren Binde­haut bei Pati­en­ten mit CMD nach­ge­wie­sen werden kann.

Laut den Forschen­den eignet sich die konjunk­ti­va­le vasku­lä­re Bild­ge­bung als nicht­in­va­si­ves Instru­ment sowohl zur Diagno­se einer CMD als auch zur Erwei­te­rung der herkömm­li­chen kardio­vasku­lä­ren Risikobewertung.

Die Wissen­schaft­ler rekru­tier­ten für ihre Studie 111 Pati­en­ten, die sich zur Abklä­rung thora­ka­ler Schmer­zen oder Atem­not mit physio­lo­gisch unbe­deu­ten­der epikar­dia­ler Erkran­kung (Frak­tio­nel­le Fluss­re­ser­ve ≥0,80) einer Koro­na­r­an­gio­gra­phie unter­zo­gen. Alle Pati­en­ten durch­lie­fen zudem einen inva­si­ven Test der mikro­vasku­lä­ren Koro­nar­funk­ti­on. Die Forschen­den vergli­chen eine Kohor­te von Pati­en­ten mit Anzei­chen einer CMD (mikro­vasku­lä­rer Wider­stands­in­dex [IMR] ≥25 oder koro­na­re Fluss­re­ser­ve [CFR] <2,0; n=43) mit einer Gruppe von Kontroll­per­so­nen (IMR <25 und CFR ≥2,0; n=68). Die konjunk­ti­va­le Bild­ge­bung wurde mit einer zuvor vali­dier­ten Kombi­na­ti­on aus einem Smart­pho­ne und einem Spalt­lam­pen-Biomi­kro­skop durch­ge­führt. Diese Tech­nik, so schreibt die Arbeits­grup­pe in ihrer Veröf­fent­li­chung, ermög­li­che die Messung des Gefäß­durch­mes­sers und ande­rer Indi­zes der mikro­vasku­lä­ren Funk­ti­on durch Verfol­gung der Erythrozytenbewegung.

Die CMD-Pati­en­ten und die Kontrol­len unter­schie­den sich im Hinblick auf die demo­gra­fi­schen Ausgangs­da­ten, Komor­bi­di­tä­ten oder den Schwe­re­grad der epikar­dia­len Koro­nar­er­kran­kung nicht. Die durch­schnitt­li­che Anzahl analy­sier­ter Gefäß­seg­men­te pro Pati­ent betrug 21,0±12,8 (3,2±3,5 Arte­rio­len und 14,8±10,8 Veno­len). In der CMD-Kohor­te waren signi­fi­kan­te Reduk­tio­nen der Axial-/Quer­schnitts­ge­schwin­dig­keit, des Blut­flus­ses, der Wand­scher­ge­schwin­dig­keit und der Span­nung fest­zu­stel­len. (ac)

Autoren: Mailey JA et al.
Korrespondenz:
Jonathan A. Mailey; Jonathan.mailey@belfasttrust.hscni.net
Studie: Assessment of hemodynamic indices of conjunctival microvascular function in patients with coronary microvascular dysfunction
Quelle: Microvasc Res 2023;147:104480
Web: dx.doi.org/10.1016/j.mvr.2023.104480

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