Konge­ni­ta­le Katarakt

Bei guter Okklusionscompliance können mit multifokalen IOL zufriedenstellende Ergebnisse erzielt werden

8. Februar 2024

QUINGDAO (Bier­mann) — Die einsei­ti­ge Kata­rakt bei Kindern führt oftmals zur Ambly­o­pie des betrof­fe­nen Auges. Zudem stellt sich bei der Opera­ti­on der Kata­rakt in aller Regel die Frage nach Belas­sen der Apha­sie oder nach Implan­ta­ti­on einer Intraokularlinse.
Eine prospek­ti­ve klini­sche Studie aus China unter­such­te Kinder­au­gen nach implan­ta­ti­on einer multi­fo­ka­len Intrao­ku­lar­lin­se (IOL) bei unila­te­ra­ler konge­ni­ta­ler Kata­rakt. 

In der Studie erhiel­ten 55 Kinder im Alter von drei bis 14 Jahren mit einsei­ti­ger konge­ni­ta­ler Kata­rakt zwischen 2019 und 2022 eine multi­fo­ka­le Intrao­ku­lar­lin­se (TECNIS ZMB00). Vor und nach der Opera­ti­on wurden der korri­gier­te Fern­vi­sus (CDVA; 5 m), der distanz­kor­ri­gier­te Inter­me­di­ärvi­sus (DCIVA; 66 cm), der distanz­kor­ri­gier­te Nahvi­sus (DCNVA; 33 cm), das stereo­sko­pi­sche Sehen, die Sehqua­li­tät (objek­ti­ver Streu­ungs­in­dex [OSI] und Modu­la­ti­ons­über­tra­gungs­funk­ti­on [MTF]), die Achsen­län­ge (AL), die Kerato­me­trie (K) und die Kontrast­emp­find­lich­keit (CS) sowie die post­ope­ra­ti­ve Okklu­si­ons-Compli­an­ce untersucht.

Bei der abschlie­ßen­den Nach­un­ter­su­chung zeigte sich bei 90,91 % (50/55) der Pati­en­ten eine deut­li­che Verbes­se­rung der Sehschär­fe (VA) post­ope­ra­tiv. CDVA, DCIVA und DCNVA lagen bei 0,23 +/- 0,17, 0,39 +/- 0,15 bzw. 0,44 +/- 0,15 logMAR. Von den Pati­en­ten erreich­ten 69,09% (38/55) einen guten Visus, d.h. besser als 0,3 logMAR. Ein posi­ti­ver Titmus-Test konnte bei 52,76% (25/48) nach­ge­wie­sen werden. OSI und MTF betru­gen 1,24 +/- 0,91 bzw. 42,45 +/- 12,30.
Bei 73,68 % (28/38) der Pati­en­ten (besser als 0,3 logMAR) wurde eine stren­ge Okklu­si­ons­the­ra­pie durchgeführt.
Die post­ope­ra­ti­ve Sehschär­fe korre­liert mit der präope­ra­ti­ven CDVA (r = ‑0,829, P < 0,001), dem Horn­hau­t­astig­ma­tis­mus (r = 0,384, P = 0,036), der △AL (Diffe­renz zwischen dem Kata­rakt­au­ge und dem kontralate­ra­len Auge, r = ‑0,490, P = 0,006) und der Okklu­si­ons­com­pli­an­ce (r = ‑0,806, P < 0,001).

Durch die Implan­ta­ti­on einer multi­fo­ka­len Intrao­ku­lar­lin­se konn­ten bei Kindern mit einsei­ti­ger konge­ni­ta­ler Kata­rakt ein rela­tiv zufrie­den­stel­len­der Visus (CDVA, DCIVA und DCNVA) und binoku­la­re Sehfunk­tio­nen erreicht werden. Der post­ope­ra­ti­ve Visus hing nicht nur mit dem präope­ra­ti­ven Visus und dem Horn­hau­t­astig­ma­tis­mus sondern auch mit der Okklu­si­ons­com­pli­an­ce zusam­men. (ak)

Autoren: Jiang M et al.
Korrespondenz: huang_yusen@126.com
Studie: Multifocal intraocular lens implantation in children with unilateral congenital cataracts
Quelle: J Cataract Refract Surg. 2024 Jan 1;50(1):18-23.
Web: https://doi.org/10.1097/j.jcrs.0000000000001308

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