Komplet­te hinte­re Glas­kör­per­ab­he­bung und trocke­ne Makuladegeneration

Risiko für eine Progression in die feuchte  Form verringert sich

11. April 2023

HERAKLION (Bier­mann) – Wie die Autoren einer aktu­el­len Arbeit berich­ten, spielt eine komplet­te hinte­re Glas­kör­per­ab­he­bung (PVD) bei Pati­en­ten mit einer trocke­nen AMD eine protek­ti­ve Rolle im Hinblick auf das Risiko für den Über­gang in eine exsu­da­ti­ve Form.

In ihre prospek­ti­ve Quer­schnitts­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 165 Pati­en­ten (309 Augen; mitt­le­res Alter 79,7±7,6 Jahre) ein, die sich in der Augen­am­bu­lanz des Univer­si­täts­kli­ni­kums von Patras (Grie­chen­land) mit einer nicht­ex­su­da­ti­ven AMD ([neAMD]; 138 Augen) oder einer exsu­da­ti­ven AMD ([eAMD]; 171 Augen) vorstell­ten. 22 Pati­en­ten (21 gesun­de Augen) bilde­ten die Kontroll­grup­pe. Die Arbeits­grup­pe bestimm­te mithil­fe der B‑Scan-Ultra­so­no­gra­phie und der OCT den Glas­kör­per­sta­tus (komplet­te PVD oder parti­el­le PVD mit vitreo­ma­ku­lä­rer Adhä­si­on; [VMA]) sowie mittels der Fluo­res­zen­z­an­gio­gra­phie (FAG) den Maku­las­ta­tus (nicht­ex­su­da­tiv oder exsu­da­tiv) der Augen. Die Beob­ach­tungs­zeit betrug 48 Monate.

Bei 16 der 171 Augen (9,36%) mit eAMD konsta­tier­ten die Forschen­den eine komplet­te PVD und bei 155 (90,64%) eine para­zen­tra­le parti­el­le PVD mit zentra­ler VMA. Ebenso wiesen 11 der 138 Augen (7,97%) in der neAMD- und 10 der 21 Augen (47,62%) in der Kontroll­grup­pe  eine komplet­te PVD sowie 127 neAMD-Augen (92,03%) bzw. 11 Kontrollau­gen (52,38%) eine parti­el­le PVD mit zentra­ler VMA auf.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass sich im Studi­en­ver­lauf bei 26 Augen mit neAMD (18,84%) sowie bei 2 Kontrollau­gen (9,52%), von denen alle Fälle eine parti­el­le PED mit zentra­ler VMA zeig­ten, eine feuch­te AMD entwi­ckel­te. Zudem stell­ten die Reti­no­lo­gen fest, dass die Progres­si­on bzw. die direk­te Entwick­lung zur exsu­da­ti­ven Form insbe­son­de­re in den ersten 12 Mona­ten auftrat (neAMD-Augen n=14; 53,6%; Kontrollau­gen n=1; 4,76%).

Die Autoren  mutma­ßen, dass eine parti­el­le PVD durch Trak­ti­on auf die Makula zu einer Inflamma­ti­on mit Ansamm­lung von Zyto­ki­nen und VEGF‑A im Glas­kör­per führen könnte, sodass die Bildung einer maku­lä­ren Neovasku­la­ri­sa­ti­on durch direk­ten Kontakt bei einer VMA begüns­tigt wird.

(tt)

Autoren: Bakaliou A et al.
Korrespondenz: Constantine Georgakopoulos; cgeorg@upatras.gr
Studie: Posterior Vitreous Detachment and Its Role in the Evolution of Dry to Wet Age Related Macular Degeneration
Quelle: Clin Ophthalmol 2023; Mar 17;17:879-885.
Web: dx.doi.org/10.2147/OPTH.S403242

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