Klinisch nicht­pro­li­fe­ra­ti­ve Diabe­ti­sche Retinopathie

Ultraweitwinkel-OCT ermöglicht Detektion peripherer Neovaskularisationen

16. März 2023

BOSTON (Bier­mann) – Eine aktu­el­len Studie hat gezeigt, dass mithil­fe der 200°-Ultraweitwinkel-gesteuerten Swept-Source-OCT (UWF-OCT) vermu­te­te peri­phe­re intra­r­e­ti­na­le mikro­vasku­lä­re Verän­de­run­gen (IRMA) als peri­phe­re Proli­fe­ra­tio­nen (NVE) bei Pati­en­ten diffe­ren­ziert werden können, bei denen klinisch bislang nur eine schwe­re nicht­pro­li­fe­ra­ti­ve Diabe­ti­sche Reti­no­pa­thie (NPDR) ange­nom­men wurde. Laut den Autoren der Arbeit erwei­sen sich die Befun­de dieser nicht­in­va­si­ven und schnell durch­führ­ba­ren Bild­ge­bung als sehr rele­vant in der klini­schen Routi­ne­pra­xis, um eine Progres­si­on und Kompli­ka­tio­nen zeit­nah detek­tie­ren zu können.

In ihre retro­spek­ti­ve Pilot­stu­die schlos­sen die Wissen­schaft­ler 20 thera­pi­e­nai­ve Pati­en­ten (32 Augen) mit einer klinisch schwe­ren NPDR ein und evalu­ier­ten deren Befun­de der 200°-UWF-Fundus-Farbaufnahmen (UWF-CI; nicht gesteu­ert) und der UWF-OCT gemäß einem vorde­fi­nier­ten Bild­ge­bungs­pro­to­koll zur Beur­tei­lung der mittel­pe­ri­phe­ren Netz­haut. Zusätz­lich verglich die Arbeits­grup­pe die von 15 der 32 Augen (46,9%) erho­be­nen Befun­de der UWF-Fluo­res­zen­z­an­gio­gra­phie (UWF-FAG) mit solchen der UWF-OCT.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass von 45 verdäch­ti­gen IRMA auf den Aufnah­men der UWF-CI 38 (84,4%) auf den Aufnah­men der UWF-OCT abge­bil­det wurden und 9 der 38 Läsio­nen (23,7%) als NVE (Durch­bruch durch die Membra­na limitans inter­na) diagnos­ti­ziert wurden. Ferner iden­ti­fi­zier­ten die Reti­no­lo­gen mithil­fe der UWF-OCT 7 zusätz­li­che NVE in 3 Augen (9,4%) in Berei­chen ohne IRMA, die mittels UWF-CI nicht erkannt wurden. Diese Befun­de führ­ten bei 8 der 32 Augen (25,0%) zu einer Neuein­stu­fung des Schwe­re­grads der DR von einer schwe­ren NPDR zu einer PDR. Darüber hinaus konsta­tier­ten die Exper­ten, dass die Befun­de der UWF-FAG bei 12 der 15 Augen (80%) mit solchen der UWF-OCT über­ein­stimm­ten, wobei eine NVE bei einem Auge aufgrund einer sehr peri­phe­ren nasa­len Loka­li­sa­ti­on außer­halb des UWF-OCT-Scan­be­rei­ches und subti­le Neovasku­la­ri­sa­tio­nen auf der Papil­le (NVD) bei 2 Augen von der UWF-OCT nicht erfasst wurden.

(tt)

Autoren: Ashraf M et al.
Korrespondenz: Mohamed Ashraf; mohamed.elmasry@joslin.harvard.edu
Studie: Using Ultrawide Field-Directed Optical Coherence Tomography for Differentiating Nonproliferative and Proliferative Diabetic Retinopathy
Quelle: Transl Vis Sci Technol 2023; Feb 1;12(2):7.
Web: dx.doi.org/10.1167/tvst.12.2.7

html

Aus rechtlichen Gründen (Heilmittelwerbegesetz) dürfen wir die Informationen nur an Fachkreise weitergeben.