GLOSTRUP (Biermann) – Die Autoren einer aktuellen Studie haben gezeigt, dass sich zahlreiche kleine harte Drusen bei älteren Personen zwar als keine frühe Manifestation einer AMD erweisen, jedoch das Produkt verschiedener Gewebeveränderungsprozesse darstellen, welche die Entwicklung einer AMD fördern können und somit möglicherweise als potenzielle Vorläuferläsionen einer AMD klassifiziert werden können.
In ihre monozentrische Querschnittsstudie schlossen die Wissenschaftler 176 gleichgeschlechtliche Zwillingspaare im Alter zwischen 30 bis 80 Jahren (medianes Alter 60 Jahre) aus dem dänischen Zwillingsregister ein. Diese Studie war Teil einer Studie, in der der Übergang von keiner AMD zu einer frühen Form der AMD untersucht wurde. Die Arbeitsgruppe kategorisierte die Drusen-Typen und deren Anzahl auf Farbfundusbildern sowie auf Aufnahmen der Spectral-Domain-OCT in kleine harte Drusen (Durchmesser <63 µm; makuläre Drusen [Umkreis von Fovea bis zum temporalen Papillenrand]; extramakuläre Drusen [außerhalb des Umkreises]; zahlreich: ≥20), intermediäre weiche Drusen (Durchmesser 63–125 µm) sowie große weiche Drusen, Pachydrusen und retikuläre Drusen (Durchmesser >125 µm). Weiche Drusen wurden bereits als AMD bezeichnet.
Die Forscher ermittelten, dass ≥20 kleine harte Drusen makulär oder extramakulär signifikant mit einem zunehmenden Alter, einem geringen Body-Mass-Index, einer kurzen axialen Bulbuslänge, einer Hyperopie, dem weiblichen Geschlecht, einem erhöhten High-Density-Lipoprotein (HDL)-Wert im Blut, einem hohen Alkoholkonsum sowie mit weichen Drusen assoziiert waren. Demgegenüber konstatierten die Retinologen keine Verbindung zwischen zahlreichen kleinen harten Drusen und den übrigen Risikofaktoren für eine AMD, wie bspw. Nikotinkonsum, gesteigerter Body-Mass-Index sowie hoher Blutdruck.
Die Autoren heben abschließend hervor, dass die Studienergebnisse dazu beitragen können, die Erforschung der Drusenbildung voranzutreiben und die Entwicklung früher Interventionen gegen AMD zu unterstützen.
(tt)