QUINGDAO (Biermann) — Hinterkapselanomalien (posterior capsule abnormalities, PCA) sind bei pädiatrischen Kataraktoperationen häufiger zu beobachten, insbesondere bei einseitigen Eingriffen. Zu diesem Ergebnis kam eine retrospektive chinesische Studie, bei der Akten von pädiatrischen Patienten mit PCA ausgewertet wurden. Eine videobasierte Analyse der chirurgischen Eingriffe umfasste die Art der Trübung der Augenlinse, die Art und das Management von PCA, Komplikationen während der primären posterioren Kapsulorhexis (PCCC), die Notwendigkeit einer anterioren Vitrektomie (AV) und die Durchführbarkeit der IOL-Implantation.
Während des Studienzeitraums wurden 227 pädiatrische Kataraktoperationen durchgeführt, und 76 Augen von 66 Kindern mit PCA konnten im Rahmen der Studie ausgewertet werden (33,5%, 76/227). Unilaterale Katarakte mit PCA wurden in 50 Augen (22,0%, 50/227) und bilaterale in 26 Augen (11,5%, 26/227) gefunden. Bei den PCA handelte es sich um Plaques der hinteren Kapsel (19,8%, 45/227), hintere Kapseldefekte (6,2%, 14/227), hinteren Lenticoconus (3,1%, 7/227) und persistierende fetale Vaskularisationen (4,4%, 10/227). Bei den PCA-Fällen war die primäre PCCC in 44,7 % der Fälle (34/76) erfolgreich. Eine ungeplante AV während der Operationen wurde in 47,4 % (36) der 76 Augen durchgeführt. Eine IOL-Optik-Implantation im Berger-Raum wurde in 63,2 % der Augen (48/76) erreicht. (ak)