Kera­to­re­frak­ti­ve Chirurgie

Mögliche tomographische Prädiktoren für eine postoperative Ektasie identifiziert

4. Juni 2024

BEER SHEBA (Bier­mann) — Die Vorher­sa­ge einer mögli­chen post­ope­ra­ti­ven Ekta­sie nach kera­to­re­frak­ti­ven Opera­tio­nen mittels eines neuen Index könnte bei der OP-Planung hilf­reich sein. Zur Ermitt­lung eines solchen Index wurden alle Pati­en­ten, die sich zwischen 2011 und 2018 in Care­Vi­si­on Laser-Zentren in Israel einer kera­to­re­frak­ti­ven Opera­ti­on unter­zo­gen hatten und später eine cornea­le Ekta­sie entwi­ckel­ten, in eine Studie einge­schlos­sen. Die Studie sollte Risi­ko­fak­to­ren für post­ope­ra­ti­ve Ekta­si­en in unver­däch­ti­gen Horn­haut­to­mo­gra­phien (diame­ter of peak loca­ti­ons, DPL) identifizieren.
Für jeden Ekta­sie­fall wurden drei ange­pass­te Kontrol­len ausge­wählt. Es wurden demo­gra­fi­sche und präope­ra­ti­ve, intra­ope­ra­ti­ve und post­ope­ra­ti­ve Daten erho­ben. Eine multi­va­ria­te Analy­se wurde durch­ge­führt, um die Abhän­gig­keit der einzel­nen Varia­blen zu bewerten.
Die retro­spek­ti­ve Studie umfass­te letzt­lich 19 Augen mit Ekta­sie und 58 Kontroll­au­gen. Es gab keine signi­fi­kan­ten Unter­schie­de zwischen den Grup­pen in Bezug auf die Abla­ti­ons­tie­fe (P = 0,73), das präope­ra­ti­ve sphä­ri­sche Äqui­va­lent (P = 0,12), den Prozent­satz des verän­der­ten Gewe­bes (P = 0,71), das verblei­ben­de Stroma­bett (P = 0,73) und das Ekta­sie-Risiko-Score-System (P = 0,60). Der ante­rio­re und der poste­rio­re Symme­trie­in­dex waren signi­fi­kant höher (P < 0,001), und die DPL war in der Ekta­sie-Gruppe signi­fi­kant enger (P = 0,01). Die binäre multi­ple logis­ti­sche Regres­si­on ergab, dass der Symme­trie­in­dex der hinte­ren Horn­haut und die DPL besse­re Prädik­to­ren waren als das Alter, der Prozent­satz des verän­der­ten Gewe­bes, das Ekta­sie-Risiko-Score-System, das rest­li­che Stroma­bett und die Ablationstiefe.
Ein höhe­rer hinte­rer Symme­trie­in­dex und eine engere DPL können somit als Prädik­to­ren für eine Ekta­sie bei Pati­en­ten mit ansons­ten norma­len Tomo­gra­phien ange­se­hen werden. Mittels DPL können schwa­che, dünne und leicht vorge­wölb­te Berei­che in der Horn­haut iden­ti­fi­ziert werden, in denen das Risiko erhöht ist, dass hier eine Ekta­sie auftritt. (ak)

Autoren: Masarwa D et al.
Korrespondenz: duamasarwa@gmail.com
Studie: Tomographic Predictors of Ectasia Development After Keratorefractive Surgery
Quelle: Cornea. 2024 May 1;43(5):545-551.
Web: https://doi.org/10.1097/ICO.0000000000003465

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