BOSTON (Bier­mann) — Eine persön­li­che Befra­gung von in den USA ansäs­si­gen Augen­ärz­ten zur ange­wen­de­ten Tech­ni­ken bei der Kera­to­plas­tik und zum post­ope­ra­ti­ven Stero­id­sche­ma sollte aktu­el­le Präfe­ren­zen aufdecken.
Befragt wurden 92 Augen­ärz­te mit einer durch­schnitt­li­chen Erfah­rung von 13 Jahren (Bereich 1–35; Mittel­wert 14,5; +/- 9,05 Mittel­wert +/- Stan­dard­ab­wei­chung) als behan­deln­de Ärzte. Eine perfo­rie­ren­de Kera­to­plas­tik wurde von 100% der Befrag­ten durch­ge­führt, gefolgt von einer Desce­met-Strip­ping-Endo­thel-Kera­to­plas­tik (96,7%), der Desce­met-Membran-Endo­thel-Kera­to­plas­tik (90,2%) und der tiefen ante­rio­ren lamel­lä­ren Kera­to­plas­tik (72,8%). In der post­ope­ra­ti­ven Versor­gung wurde Predn­iso­lon 1 % bei allen unter­such­ten Kera­to­plas­tik­tech­ni­ken und post­ope­ra­ti­ven Zeit­in­ter­val­len als bevor­zug­te Medi­ka­ti­on einge­setzt. Alle Chir­ur­gen berich­te­ten über eine Stero­id­ver­ab­rei­chungs­häu­fig­keit von vier­mal täglich im ersten Monat und einmal täglich 12 Mona­ten nach der Kera­to­plas­tik. Zur Behand­lung der okulä­ren Hyper­to­nie nach einer Horn­haut­trans­plan­ta­ti­on war der führen­de Ansatz die Zugabe eines Glau­kom­me­di­ka­ments (44,6 %). Beta-adren­er­ge Antago­nis­ten wurden von 59 (66,3 %) der Befrag­ten als Medi­ka­ment der Wahl einge­stuft. Bei der Trans­plan­tat­ab­sto­ßung nach einer Horn­haut­trans­plan­ta­ti­on waren topi­sche Stero­ide (79,8 %) die Erst­be­hand­lung der Wahl, wobei die stünd­li­che Verab­rei­chung am häufigs­ten verord­net wurde (87,4 %). Die meis­ten Chir­ur­gen stimm­ten entwe­der zu oder stimm­ten voll und ganz zu (78,4 %), dass eine rando­mi­sier­te klini­sche Studie zur Bewer­tung der Sicher­heit und Wirk­sam­keit verschie­de­ner Stero­id­the­ra­pien nach einer Horn­haut­trans­plan­ta­ti­on ihre klini­sche Entschei­dungs­fin­dung beein­flus­sen würde.
Predn­iso­lon bleibt somit das am häufigs­ten verwen­de­te Stero­id bei Kera­to­plas­tik in den unter­schied­lichs­ten Tech­ni­ken. (ak)