PHILADELPHIA (Biermann) — Gibt es Zusammenhänge zwischen demografischen und sozioökonomischen Faktoren und dem Transplantatüberleben nach perforierender Keratoplastik (PK)?
In einer amerikanischen retrospektiven Untersuchung wurden in Bezug auf diese Fragestellung Daten von Patienten analysiert, die sich zwischen dem 1. Mai 2007 und dem 1. September 2018 in einer Hornhautpraxis der Tertiärversorgung am Wills Eye Hospital einer PK unterzogen hatten. Die erste PK des ersten Auges wurde einbezogen. Primärer Endpunkt war das Versagen des Transplantats, definiert als irreversibles und optisch signifikantes Transplantatödem, Trübung oder Narbenbildung. Zu den demografischen und sozioökonomischen Faktoren gehörte das jährliche durchschnittliche bereinigte Bruttoeinkommen (AGI), basierend auf der Postleitzahl des Wohnorts, Alter, Geschlecht und Rasse. Es wurden zwei Einkommensgruppen gebildet: 1) Personen aus Stadtteilen mit den niedrigsten 10 % des AGI (N = 82, AGI = 32.100 +/- 4.000 USD) und 2) die verbleibenden 90 % der Personen (N = 740, AGI = 86.900 +/- 52.200 USD). Eine logistische Regressionsanalyse wurde durchgeführt, um Faktoren zu identifizieren, die die Transplantatprognose vorhersagen könnten.
Die 822 eingeschlossenen Patienten (822 Augen) hatten zum Zeitpunkt der PK ein Durchschnittsalter von 57,1 +/- 22,1 Jahren. Über eine durchschnittliche Nachbeobachtungszeit von 4,2 +/- 3,1 Jahren kam es bei 35,3 % zu einem Transplantatversagen. Alter, Geschlecht und Nachbeobachtungsdauer waren zwischen den Einkommensgruppen vergleichbar (alle P > 0,05). Patienten mit schwarzer Hautfarbe waren in der Gruppe mit niedrigerem Einkommen überproportional vertreten (50,0 % vs. 11,5 %, P < 0,001). Die multivariable Analyse identifizierte Prädiktoren für ein Transplantatversagen, darunter der Wohnort in einer einkommensschwächeren Nachbarschaft [Hazard Ratio (HR) = 2,27, 95 %-Konfidenzintervall (CI) = 1,24–4,19, P = 0,008], ein jüngeres Alter (HR = 0,99, 95 %). CI = 0,98–1,00, P = 0,046) und Zugehörigkeit zur Bevölkerungsgruppe mit schwarzer Hautfarbe (HR = 1,63, 95 % CI = 1,03–2,56, P = 0,035).
Personen mit geringerem Einkommen, jüngerem Alter und schwarzer Hautfarbe seien möglicherweise anfälliger für Transplantatversagen nach PK. Weitere Studien seien erforderlich, um die Gründe für diese Zusammenhänge zu ermitteln, so die Autoren. (ak)
Keratoplastik
Geringes Einkommen und jüngeres Alter als Risikofaktoren für Transplantatversagen
16. Oktober 2023
Autoren: Shalaby W et al.
Korrespondenz: zsyed@willseye.org
Studie: Demographic and Socioeconomic Determinants of Penetrating Keratoplasty Outcomes
Quelle: Cornea. 2023 Oct 1;42(10):1274-1279.
Web: https://doi.org/10.1097/ICO.0000000000003217