AUCKLAND (Biermann) — Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden die Daten von Patienten, welche sich zwischen 2006 und 2016 im Auckland District Health Board mit einem Herpes zoster ophthalmicus (HZO) vorstellten, auf eine mögliche Entwicklung einer neurotrophen Keratopathie (NK) untersucht.
Eingeschlossen wurden 869 Patienten mit einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 6,3 Jahren (5504,4 Patientenjahre). Hiervon waren 456 Patienten (52,5%) weiblich. Das mittlere Alter lag bei 65,5 Jahren (interquartile Range 52,9–75,4). Bei 58 Patienten (6,7%) entwickelte sich eine neurotrophe Keratopathie mit einer Häufung ein bis zwei Jahre nach Beginn des HZO. Alter, weiße Ethnizität, bestkorrigierter Visus (BCVA) bei Erstvorstellung, Augeninnendruck, Hornhautbeteiligung durch den HZO, Uveitis und die Häufigkeit von Rezidiven waren laut univariater Analyse mit einem erhöhten Risiko für eine NK assoziiert. Die multivariate Analyse zeigte folgende signifikante Faktoren: Alter (hazard ratio [HR] = 1,03; P = 0,021), weiße Ethnizität (HR = 3,18; P = 0,015), BCVA (HR = 1,81; P = 0,026), Uveitis (HR = 3,77; P = 0,001) und Rezidive (HR = 1,34; P < 0,001). Bei Patienten mit NK fand sich häufiger ein Visusverlust (65,5% vs. 16,3%, P < 0,001).
Die NK sei eine relativ häufige und schwere Komplikation eines Herpes zoster ophthalmicus und trete häufiger bei Weißen auf, welche schon bei Erstvorstellung einen schlechteren Visus und/oder eine Uveitis aufweisen würden. Bei ungefähr zwei Dritteln der Patienten trete eine Visusminderung ein, so die Autoren der Studie. (ak)
Keratopathie
Risikofaktoren für eine neurotrophe Keratopathie nach Zoster Ophthalmicus detektiert
28. Dezember 2022
Autoren: Meyer J et al.
Korrespondenz: drrachnz@yahoo.co.nz
Studie: Neurotrophic Keratopathy After Herpes Zoster Ophthalmicus
Quelle: Cornea. 2022 Nov 1;41(11):1433-1436.
Web: https://doi.org/10.1097/ICO.0000000000003003