Kera­to­ko­nus

Wirksamkeit intracornealer Ringsegmente unahbhängig von Implantationstiefe

7. November 2023

BRAGA (Bier­mann) — Intra­kor­nea­le Ring­seg­men­te, implan­tiert bei Kera­to­ko­nus waren Gegen­stand einer retro­spek­ti­ven Kohor­ten­stu­die aus Portu­gal. Die Studie sollte die visu­el­len, refrak­ti­ven und topo­gra­fi­schen Ergeb­nis­se der intra­kor­nea­len Ring­seg­mentim­plan­ta­ti­on im Verhält­nis zur erreich­ten Segment­tie­fe unter Verwen­dung der manu­el­len Tech­nik bewer­ten.
In die Studie wurden 104 Augen von 93 Pati­en­ten mit Kera­to­ko­nus einge­schlos­sen, die mithil­fe einer manu­el­len Tech­nik eine Implan­ta­ti­on von intra­kor­nea­len Ferra­ra-Ring­seg­ment (ICRS) unter­zo­gen wurden. Die Proban­den wurden entspre­chend der erreich­ten Implan­ta­ti­ons­tie­fe in drei Grup­pen einge­teilt: 40 % bis 70 % (Gruppe 1), 70 % bis 80 % (Gruppe 2) und 80 % bis 100 % (Gruppe 3). Visu­el­le, refrak­ti­ve und topo­gra­fi­sche Varia­blen wurden zu Studi­en­be­ginn und nach sechs Mona­ten bewer­tet. Die topo­gra­fi­sche Messung wurde mit Penta­cam durch­ge­führt. Thibos-Horner- und Alpins-Metho­den wurden verwen­det, um die vekto­ri­el­le Ände­rung des refrak­ti­ven bzw. topo­gra­fi­schen Astig­ma­tis­mus zu analy­sie­ren.
Es ergab sich eine signi­fi­kan­te Verbes­se­rung des unkor­ri­gier­ten Fern­vi­sus und des korri­gier­ten Fern­vi­sus in allen Grup­pen nach sechs Mona­ten (P < 0,005); Es wurden keine Unter­schie­de hinsicht­lich der Sicher­heits- und Wirk­sam­keits­in­di­zes in den drei Grup­pen beob­ach­tet (P > 0,05). Mani­fes­ter Zylin­der und sphä­ri­sches Äqui­va­lent waren in allen Grup­pen deut­lich redu­ziert (P < 0,05). Die topo­gra­fi­sche Auswer­tung zeigte eine signi­fi­kan­te Verbes­se­rung aller Para­me­ter in den drei Grup­pen (P < 0,05). Eine flache­re (Gruppe 1) oder tiefe­re (Gruppe 3) Implan­ta­ti­on war mit einer Über­kor­rek­tur des topo­gra­fi­schen Zylin­ders, einer höhe­ren Fehler­grö­ße und einem höhe­ren mitt­le­ren post­ope­ra­ti­ven Horn­hau­t­astig­ma­tis­mus im Zentrum verbun­den.
Die ICRS-Implan­ta­ti­on mit manu­el­ler Tech­nik erwies sich trotz der unter­schied­li­chen  Implan­ta­ti­ons­tie­fe als glei­cher­ma­ßen effek­tiv hinsicht­lich der visu­el­len und refrak­ti­ven Ergeb­nis­se.  Flache­re oder tiefe­re Implan­ta­tio­nen waren jedoch mit einer topo­gra­fi­schen Über­kor­rek­tur und einem höhe­ren mitt­le­ren post­ope­ra­ti­ven Astig­ma­tis­mus verbun­den, was die gerin­ge­re topo­gra­fi­sche Vorher­sag­bar­keit im Zusam­men­hang mit der manu­el­len Chir­ur­gie für die ICRS-Implan­ta­ti­on erklärt. (ak)

Autoren: Cruz C et al.
Korrespondenz: monteiro.tiago.pt@gmail.com
Studie: Intrastromal corneal ring segments: effect of depth of implantation in visual, refractive, and topographic outcomes in patients with keratoconus
Quelle: J Cataract Refract Surg. 2023 Sep 1;49(9):949-955.
Web: https://doi.org/10.1097/j.jcrs.0000000000001249.

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