São Paulo (Biermann) — Auch bei Kindern kann mittels cornealem Crosslinking eine Stabilisierung der Hornhautsituation erreicht werden.
Eine prospektive, klinische Kohortenstudie untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit des cornealen Crosslinkings (CXL) bei Kindern mit progredientem Keratokonus (KC) bei Verwendung von Dextran (Dextran) und 1 % Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC) Riboflavin im Standard-CXL-Protokoll.
In die Studie wurden 74 Augen (58 Patienten, 45 davon männlich, Durchschnittsalter 13,0 +/- 2,1 Jahre) eingeschlossen. Davon erhielten 53 Augen mit HPMC und 21 Augen Dextran. Es erfolgte eine vollständige ophthalmologische Untersuchung mit Vorderabschnitts-OCT, Scheimpflug-Hornhauttomographie, Spaltlampenmikroskopie sowie Untersuchung des unkorrigierten Fernvisus (UDVA) und des korrigierten Fernvisus (CDVA). Die Untersuchungen wurden zu Studienbeginn, nach drei und sechs Monaten sowie nach einem, zwei, drei, vier, fünf und sieben Jahren Nachbeobachtungszeit durchgeführt.
UDVA und CDVA verbesserten sich in allen Zeiträumen mit statistisch signifikanten Unterschieden im CDVA nach einem, zwei und drei Jahren. Im Vergleich zum Ausgangswert verringerte sich der maximale Keratometriewert (KMax) während der sieben Jahre dauernden Nachbeobachtung. Die mittlere dünnste Pachymetrie (ThPachy) nahm nach drei Monaten deutlich ab und blieb durchgehend niedrig. In der Dextran-Gruppe kehrte der ThPachy-Mittelwert sechs Monate nach der Operation auf den Ausgangswert zurück. Nach CXL betrug die 1,5‑Dioptrien-Progression bei KMax 1,4 % bis 14,6 %. Eine Verschlechterung wurde vier bis sieben Jahre nach der Operation festgestellt.
Eine SCXL reduzierte die KC-Progression bei Kindern während bis zu sieben Jahren Nachbeobachtungszeit und zeigte eine Verbesserung und Stabilität von UDVA und CDVA in 82 % der Augen. Hinsichtlich der Sehschärfe und der KC-Stabilität wurde kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen Dextran und HPMC beobachtet. Die HPMC-Gruppe zeigte allerdings eine anhaltende Hornhautverdünnung, was Bedenken hinsichtlich der Verwendung bei SCXL aufkommen lasse, so die Autoren der Studie. (ak)