Kera­to­ko­nus

Stadium des Keratokonus bei DALK ohne Einfluss auf postoperatives Ergebnis

27. März 2024

ISTANBUL (Bier­mann) — Das präope­ra­ti­ve Kera­to­ko­nus- (KC-) Stadi­um und die bei der Klas­si­fi­zie­rung verwen­de­ten Para­me­ter sind für die Vorher­sa­ge des post­ope­ra­ti­ven Ergeb­nis­ses der tiefen ante­rio­ren lamel­lä­ren Kera­to­plas­tik nicht geeignet.
Zu diesem Ergeb­nis kamen die Autoren einer türki­schen Studie, welche den Einfluss  des Kera­to­ko­nus­sta­di­ums (KC) nach dem Amsler-Krumeich-Klas­si­fi­ka­ti­ons­sys­tem und der in dieser Klas­si­fi­ka­ti­on verwen­de­ten Para­me­ter auf die Ergeb­nis­se der tiefen ante­rio­ren lamel­lä­ren Kera­to­plas­tik untersuchten.

Im Rahmen der Studie wurde das präope­ra­ti­ve KC-Stadi­um bestimmt und auf Vorhan­den­sein von Horn­haut­nar­ben geprüft. Die prä- und post­ope­ra­ti­ve best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe (BCVA), der Refrak­ti­ons­feh­ler, die mitt­le­ren zentra­len Kerato­me­trie­wer­te (K‑Mittelwert), der topo­gra­phi­sche Astig­ma­tis­mus und die mini­ma­le Horn­haut­di­cke (CT) wurden erfasst. Intra­ope­ra­ti­ve und post­ope­ra­ti­ve Kompli­ka­tio­nen wurden eben­falls in die Analy­se einbezogen.
In die Studie wurden 137 Augen (54 Augen im Stadi­um 3, 83 Augen im Stadi­um 4) aufge­nom­men. Die mitt­le­re Nach­be­ob­ach­tungs­zeit betrug 42,20 +/- 24,36 Monate. 

Es gab keinen statis­tisch signi­fi­kan­ten Unter­schied zwischen den KC-Grup­pen im Stadi­um 3 und 4 hinsicht­lich der post­ope­ra­ti­ven BCVA‑, K‑Mittelwert‑, CT‑, sphä­ri­schen Äqui­va­lent- und topo­gra­phi­schen Astig­ma­tis­mus­wer­te (jeweils P‑Wert >0,05).
Die Auswir­kung der präope­ra­ti­ven BCVA‑, K‑Mittelwert‑, CT- und Brechungs­feh­ler­wer­te auf den  post­ope­ra­ti­ve BCVA konnte nicht nach­ge­wie­sen werden (P = 0,264). Außer­dem wurde keine statis­tisch signi­fi­kan­te Korre­la­ti­on zwischen post­ope­ra­ti­ven und präope­ra­ti­ven Werten gefun­den (jeweils P‑Wert > 0,05). Obwohl intra­ope­ra­ti­ve Desce­met-Membran-Perfo­ra­tio­nen und post­ope­ra­ti­ve frühe Naht­lo­cke­run­gen bei KC im Stadi­um 4 häufi­ger beob­ach­tet wurden als bei KC im Stadi­um 3, waren die beiden Grup­pen bei diesen und ande­ren Kompli­ka­tio­nen statis­tisch ähnlich (jeweils P‑Wert >0,05).
Die Autoren wiesen entspre­chend darauf hin, dass der Zeit­punkt der Opera­ti­on in dem Bewusst­sein geplant werden sollte, dass das Fort­schrei­ten der Erkran­kung eher keinen nega­ti­ven Einfluss auf die Ergeb­nis­se der Opera­ti­on habe. (ak)

Autoren: Atik B et al.
Korrespondenz: dr.burcukemer@gmail.com
Studie: Effect of Keratoconus Stage and Classification Parameters on Deep Anterior Lamellar Keratoplasty Outcomes
Quelle: Cornea. 2024 Mar 1;43(3):327-332.
Web: https://doi.org/10.1097/ICO.0000000000003362

html

Aus rechtlichen Gründen (Heilmittelwerbegesetz) dürfen wir die Informationen nur an Fachkreise weitergeben.