OSLO (Biermann) — Die Zahl der Hornhauttransplantationen bei Patienten mit Keratokonus (KC) ist 15 Jahre nach Einführung der CXL deutlich zurückgegangen. Diese erfreuliche Entwicklung konnte in einer norwegischen Studie nachgewiesen werden.
Vor der Einführung von CXL im Jahr 2007 wurden 55 primäre Hornhauttransplantationen bei Patienten mit Keratokonus (2005 und 2006) in der Abteilung für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Oslo durchgeführt. Zur weiteren Analyse wurden Daten aus dem Hornhauttransplantationsregister der Klinik für die Jahre 2021 und 2022 gesammelt. Primärer Endpunkt war die Anzahl der Hornhauttransplantationen, die bei Patienten mit KC durchgeführt wurden. Erfasst wurden Alter, Geschlecht, Sehschärfe (Logarithmus des minimalen Auflösungswinkels, logMAR), das KC-Stadium nach dem Amsler-Krumeich-Klassifikationssystem und der steilste Keratometriewert (maximale Keratometrie, Pentacam, HR). Darüber hinaus wurde die jährliche Anzahl der durchgeführten CXL-Behandlungen von 2007 bis 2022 erfasst.
In den Jahren 2021 und 2022 wurden insgesamt 352 Hornhauttransplantationen durchgeführt. Darunter waren 11 (3,1 %) Transplantationen bei Patienten mit KC. Alle eingeschlossenen Patienten waren männlich. Es wurden 90,1 % und 9,1 % der Patienten in die KC-Stadien 4 bzw. 3 eingestuft. Die mittlere maximale Keratometrie betrug 79,0 Dioptrien (Bereich 61,0–109). Die mittlere bestkorrigierte Sehschärfe lag bei 1,3 logMAR (Range 0,2–3,0). Im Zeitraum 2021 bis 2022 wurden 431 CXL-Behandlungen durchgeführt.
Die Ergebnisse der Studie deuteten darauf hin, dass die Verfügbarkeit des cornealen Crosslinkings über viele Jahre hinweg den Bedarf an Keratoplastiken bei dieser Patientengruppe erheblich reduzieren könnte, schlussfolgerten die Autoren der Studie. (ak)