BOSTON (Biermann) — Wann tritt nach Keratoplastik ein Keratokonus-Rezidiv auf und wie lässt es sich frühzeitig erkennen? Dieser Frage ging eine retrospektive, interventionelle Fallserie nach. Die Studie erfasste und bewertete postoperative Veränderungen in der Scheimpflug-Bildgebung im Verlauf der ersten fünf Jahre nach perforierender Keratoplastik.
Eingeschlossen wurden 31 Augen von 31 Patienten, die sich ihrer ersten PK mit KC in der Vorgeschichte unterzogen. Die postoperative Scheimpflug-Bildgebung wurde drei Monate nach der Entfernung der letzten Naht (Baseline) durchgeführt und dann drei und fünf Jahre nach der PK wiederholt. Demografische Daten, der Trepanationsdurchmesser von Spender und Wirt sowie Parameter der Scheimpflug-Bildgebung (Pentacam HR, Oculus, Deutschland), die auf eine Ektasie hinweisen könnten, wurden analysiert, um postoperative Transplantatveränderungen zu bewerten.
Die maximale Keratometrie (Kmax) schritt zwischen dem Ausgangswert (53,5 +/- 6,1 Dioptrien (dpt) und dem postoperativen Jahr drei und Jahr fünf signifikant fort (56,5 +/- 6,1 dpt und 58,8 +/- 7,9 dpt, P < 0,001). Signifikante Veränderungen wurden auch für die anteriore Best-Fit-Sphäre und die posteriore Best-Fit-Sphäre beobachtet (P < 0,001 für drei und fünf Jahre im Vergleich zum Ausgangswert). Kmax erhöhte sich bei 74,2 % der Patienten um mindestens 2 dpt und bei 25,8 % der Patienten um bis zu 7 dpt oder mehr. Es wurde eine signifikante inverse Korrelation zwischen der Trepanationsgröße der Wirtshornhaut und dem Fortschreiten von Kmax beobachtet (r = ‑0,52, P = 0,01), was darauf hindeuten könnte, dass eine größere Trepanationsgröße der Wirtshornhaut mit einem geringeren Anstieg des postoperativen Kmax verbunden war.
Tomographische Transplantatveränderungen, die auf eine Ektasie hindeuten könnten, wurden bei Patienten mit KC innerhalb von drei bis fünf Jahren nach PK beobachtet. Diese Veränderungen seien nach Hornhauttransplantationen häufiger und früher beobachtet worden als bisher berichtet, so die Autoren. (ak)