Kera­to­ko­nus-Rezi­div

Tomographische Transplantatveränderungen häufiger als bisher beschrieben

5. Juli 2023

BOSTON (Bier­mann) — Wann tritt nach Kera­to­plas­tik ein Kera­to­ko­nus-Rezi­div auf und wie lässt es sich früh­zei­tig erken­nen? Dieser Frage ging eine retro­spek­ti­ve, inter­ven­tio­nel­le Fall­se­rie nach. Die Studie erfass­te und bewer­te­te post­ope­ra­ti­ve Verän­de­run­gen in der Scheim­pflug-Bild­ge­bung im Verlauf der ersten fünf Jahre nach perfo­rie­ren­der Keratoplastik.

Einge­schlos­sen wurden 31 Augen von 31 Pati­en­ten, die sich ihrer ersten PK mit KC in der Vorge­schich­te unter­zo­gen. Die post­ope­ra­ti­ve Scheim­pflug-Bild­ge­bung wurde drei Monate nach der Entfer­nung der letz­ten Naht (Base­li­ne) durch­ge­führt und dann drei und fünf Jahre nach der PK wieder­holt. Demo­gra­fi­sche Daten, der Trepan­a­ti­ons­durch­mes­ser von Spen­der und Wirt sowie Para­me­ter der Scheim­pflug-Bild­ge­bung (Penta­cam HR, Oculus, Deutsch­land), die auf eine Ekta­sie hinwei­sen könn­ten, wurden analy­siert, um post­ope­ra­ti­ve Trans­plan­tat­ver­än­de­run­gen zu bewerten.

Die maxi­ma­le Kerato­me­trie (Kmax) schritt zwischen dem Ausgangs­wert (53,5 +/- 6,1 Diop­trien (dpt) und dem post­ope­ra­ti­ven Jahr drei und Jahr fünf signi­fi­kant fort (56,5 +/- 6,1 dpt und 58,8 +/- 7,9 dpt, P < 0,001). Signi­fi­kan­te Verän­de­run­gen wurden auch für die ante­rio­re Best-Fit-Sphäre und die poste­rio­re Best-Fit-Sphäre beob­ach­tet (P < 0,001 für drei und fünf Jahre im Vergleich zum Ausgangs­wert). Kmax erhöh­te sich bei 74,2 % der Pati­en­ten um mindes­tens 2 dpt und bei 25,8 % der Pati­en­ten um bis zu 7 dpt oder mehr. Es wurde eine signi­fi­kan­te inver­se Korre­la­ti­on zwischen der Trepan­a­ti­ons­grö­ße der Wirts­horn­haut und dem Fort­schrei­ten von Kmax beob­ach­tet (r = ‑0,52, P = 0,01), was darauf hindeu­ten könnte, dass eine größe­re Trepan­a­ti­ons­grö­ße der Wirts­horn­haut  mit einem gerin­ge­ren Anstieg des post­ope­ra­ti­ven Kmax verbun­den war.

Tomo­gra­phi­sche Trans­plan­tat­ver­än­de­run­gen, die auf eine Ekta­sie hindeu­ten könn­ten, wurden bei Pati­en­ten mit KC inner­halb von drei bis fünf Jahren nach PK beob­ach­tet. Diese Verän­de­run­gen seien nach Horn­haut­trans­plan­ta­tio­nen häufi­ger und früher beob­ach­tet worden als bisher berich­tet, so die Autoren. (ak)

Autoren: Miura M et al.
Korrespondenz: joseph_ciolino@meei.harvard.edu
Studie: Recurrent Keratoconus: Corneal Transplants for Keratoconus Develop Tomographic Ectatic Changes
Quelle: Cornea. 2023 Jun 1;42(6):708-713
Web: https://doi.org/10.1097/ICO.0000000000003149

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