CHICAGO (Biermann) — Die Prävalenz des Keratokonus (KC) bei Kindern ist offenbar höher als bisher berichtet. Dies unterstreicht die Bedeutung eines sensiblen Screenings auf KC als Standard bei umfassenden pädiatrischen Augenuntersuchungen.
Zu dieser Schlussfolgerung kamen die Autoren einer amerikanischen prospektiven Beobachtungsstudie mit Probanden im Alter von drei bis 18 Jahren. Gemessen wurden mittels Scheimpflug-Tomographie (Pentacam HR, OCULUS Optikgerate GmbH). Verglichen wurden Scans (Belin/Ambrósio Enhanced Ectasia BAD3), BAD Final D (Final D) und Back Elevation at the Thinnest Point (BETP)-Messungen. Zur Unterscheidung von Patienten ohne von denen mit Verdacht auf Keratokonus wurden herangezogen: Nicht-KC mit Final D < 2,00 in beiden Augen; KC-Verdächtige mit Final D ≥ 2,00 und < 3,00 in Kombination mit BETP ≥ 18 μm für eine Myopie und ≥ 28 μm für eine Hyperopie/einen gemischten Astigmatismus in mindestens einem Auge; KC mit Final D von ≥ 3.00 mit BETP ≥ 18 μm für Myopie oder ≥ 28 μm für Hyperopie/gemischten Astigmatismus in mindestens einem Auge.
Es wurden 2206 Probanden erfasst, von denen nach Entfernen von Duplikaten und Scans von schlechter Qualität 2007 Probanden übrig blieben. Von diesen wurden sechs Probanden als KC eingestuft (Prävalenz von 1:334), drei Probanden waren KC-verdächtig (Prävalenz von 1:669). Die Gesamtprävalenz von KC-Verdacht und KC betrug 1:223. (ak)