Kera­to­konus

Kombination verschiedener Parameter erleichtert Früherkennung

23. November 2023

PARIS (Bier­mann) — Die Unter­schei­dung eines Kera­to­konus KC) von einem Form fruste-Kera­to­konus (FFKC) und einem norma­len Auge (N) kann unter Umstän­den heraus­for­dernd sein. 

In einer fran­zö­si­schen retro­spek­ti­ven Arbeit soll­ten objek­ti­ve Horn­haut­pa­ra­me­ter aus maschi­nel­len Unter­su­chun­gen mit Ergeb­nis­sen von Unter­su­chun­gen an SS-OCT kombi­niert werden, um diese Unter­schei­dung zu erleich­tern.
Es wurden 281 Augen von 281 Pati­en­ten einge­schlos­sen und in drei Grup­pen einge­teilt: N (n = 156), FFKC (n = 43) und KC (n = 82). Die Einbe­zie­hung der Augen in jede Gruppe erfolg­te auf der Grund­la­ge einer objek­ti­ven Bewer­tung mit dem Nidek Corne­al Navi­ga­tor und einer subjek­ti­ven Bewer­tung durch die Autoren. Das SS-OCT-System liefer­te abge­lei­te­te Varia­blen der vorde­ren und hinte­ren Horn­hau­tober­flä­che und der Pachy­me­trie. Der Trai­nings­satz, mit dem eine Reihe von Varia­blen bestimmt wurde, bestand aus 143 Augen (95 N, 43 FFKC). Die daraus resul­tie­ren­de Formel wurde im Vali­die­rungs­satz bestehend aus 61 N und 82 KC getestet.

Unter den Krüm­mungs­pa­ra­me­tern wies der FFKC einen signi­fi­kant höhe­ren Unre­gel­mä­ßig­keits­in­dex bei 3 mm und 5 mm, einen höhe­ren Infe­ri­or-Supe­ri­or-Index, einen höhe­ren SteepK-Oppo­si­teK-Index und eine nach unten dezen­trier­te hinte­re steils­te Kerato­me­trie auf. Zentra­le Pachy­me­trie, dünns­te Horn­haut­stel­le, Prozent­satz der Dicken­zu­nah­me von der Mitte zur Peri­phe­rie und gerings­te Dezen­trie­rung des dünns­ten Punk­tes unter­schie­den sich statis­tisch zwischen den Grup­pen. Die Kombi­na­ti­on mehre­rer Varia­blen zu einer Diskri­mi­nie­rungs­funk­ti­on (F1) umfass­te 5 Para­me­ter und erreich­te eine Fläche unter der ROC (Recei­ver Opera­ting Charac­te­ristic Curve) von 0,95 (Sensi­ti­vi­tät = 75 %, Spezi­fi­tät = 98,5 %) für die Erken­nung eines FFKC. Mittels F1 war eine Unter­schei­dung zwischen N und KC mit AUROC = 0,99 (Sensi­ti­vi­tät = 99 %, Spezi­fi­tät = 99 %) möglich.

Eine Kombi­na­ti­on aus Varia­blen der vorde­ren und hinte­ren Horn­haut­krüm­mung mit pachy­me­tri­schen Daten aus der SS-OCT konnte somit eine auto­ma­ti­sche Erken­nung von Form fruste-Kera­to­konus und Kera­to­konus mit hoher Genau­ig­keit (87 % bzw. 99,5 %) ermög­li­chen. (ak)

Autoren: Saad A et al.
Korrespondenz: gatinel@gmail.com
Studie: Discrimination between keratoconus, forme fruste keratoconus, and normal eyes using a novel OCT-based tomographer
Quelle: J Cataract Refract Surg. 2023 Nov 1;49(11):1092-1097.
Web: https://doi.org/10.1097/j.jcrs.0000000000001275

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