Kera­to­ko­nus

Biomechanische Eigenschaften von subklinischem und Forme fruste-Keratokonus

28. Juni 2023

TIANJIN (Bier­mann) — In einer Studie an 153 Augen von 153 Pati­en­ten, darun­ter 95 Augen von Pati­en­ten mit einsei­ti­gem Kera­to­ko­nus und 58 Augen von 58 gesun­den Kontroll­per­so­nen wurden die biome­cha­ni­schen Eigen­schaf­ten des Auges bei Pati­en­ten mit einsei­ti­gem Kera­to­ko­nus mit norma­ler (forme fruste kera­to­co­nus, FFKC) oder abnor­ma­ler Topo­gra­phie (subkli­ni­scher Kera­to­ko­nus, SKC) analysiert.

Kontralate­ra­le Augen bei einsei­ti­gem Kera­to­ko­nus wurden entspre­chend den klini­schen Mani­fes­ta­tio­nen in zwei Grup­pen einge­teilt: FFKC (n = 30) und SKC (n = 65). Die biome­cha­ni­schen Eigen­schaf­ten wurden mithil­fe nicht­pa­ra­me­tri­scher Tests analy­siert. Eine weite­re Analy­se erfolg­te nach Anpas­sung an Stör­fak­to­ren (z. B. Augen­in­nen­druck, Alter und Horn­haut­di­cke). Mithil­fe der Recei­ver Opera­ting Charac­te­ris­tic Curve (ROC) wurde die Fähig­keit der biome­cha­ni­schen Para­me­ter analy­siert, FFKC von SKC zu unterscheiden.

Statis­tisch signi­fi­kan­te Unter­schie­de zwischen der FFKC- und der SKC-Gruppe wurden bei neun der 18 biome­cha­ni­schen Para­me­ter der Horn­haut gefun­den, die mithil­fe nicht­pa­ra­me­tri­scher Tests analy­siert wurden. Nach Berei­ni­gung um Stör­fak­to­ren ergab die multi­va­ria­te Analy­se immer noch signi­fi­kan­te statis­ti­sche Unter­schie­de in der A1-Zeit (P = 0,017), dem inte­grier­ten Radius (IR) (P = 0,024) und dem tomo­gra­phi­schen und biome­cha­ni­schen Index (TBI, P < 0,001) zwischen den beiden Grup­pen. Der Steif­heits­pa­ra­me­ter bei der ersten Applana­ti­on (SP-A1) (Fläche unter ROC [AUROC] = 0,765) zeigte die stärks­te Unter­schei­dungs­fä­hig­keit, mit Ausnah­me von TBI (AUROC = 0,858) und des Corvis Biome­cha­ni­cal Index (AUROC = 0,849). Statis­tisch gese­hen gab es jedoch keinen signi­fi­kan­ten Unter­schied im SP-A1 (P = 0,366) zwischen FFKC und SKC.

Die biome­cha­ni­schen Para­me­ter A1-Zeit und IR weisen neben TBI eine große Diver­si­tät für FFKC und SKC auf und können subti­le­re Ände­run­gen der biome­cha­ni­schen Eigen­schaf­ten (BP) der Horn­haut noch vor SP-A1 wider­spie­geln. Die BP von SKC sind schwä­cher als die von FFKC, was aus biome­cha­ni­scher Sicht eine Grund­la­ge und ein Hinweis für die Klas­si­fi­zie­rung und Diagno­se des Schwe­re­grads eines frühen Kera­to­ko­nus sein könnte. (ak)

Autoren: Hui Y et al.
Korrespondenz: wangyan7143@vip.sina.com
Studie: Biomechanical properties analysis of forme fruste keratoconus and subclinical keratoconus
Quelle: Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2023 May;261(5):1311-1320
Web: https://doi.org/10.1007/s00417-022-05916-y

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